Im Zuge der digitalen Transformation von Medien, von Kommunikationsformen und –formaten verloren die Journalisten vermeintlich ihre Funktion als Gatekeeper von Informationsgehalt und Wahrheit. Jeder, der es wollte, verstand sich als Autor, Reporter, Informant, Enthüller. Und jeder sah sich auch als wichtigen – Meinungsbilder. Kein Wunder also: das Selbstverständnis vieler Journalisten litt – sie sahen sich ihrer Rolle, ihres Privilegs beraubt. Vieles kommt heute ohne Journalisten in die Öffentlichkeit, in Informations- und Kommunikationsnetze; flutet diese im Übermaß, dabei vor allem quantitativ.
Der Medienwandel hat sicherlich für eine Vielfalt und Farbenpracht auf allen erdenklichen Kanälen gesorgt, er hat Transparenz und Schnelligkeit forciert, er hat viele Kommunikationsmilieus geschaffen.
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Meinungsführer im Medienwandel
Gewinner des Medienwandels sind jedoch die Leitmedien! Sie, die zumeist schon immer in dieser Rolle waren, werden immer wichtiger, denn ihr Publikum wird immer wichtiger und einflussreicher. Die zusätzliche – und immer bessere – Teilnahme dieser Leitmedien an der digitalen Welt, untermauert diese Rolle zusätzlich. Und die Anchor-Journalisten der Leitmedien werden immer mehr zu den Anchor-Männern und Frauen ihrer Themen – mit noch mehr persönlicher Beachtung und persönlichem Einfluss, als sie sich das in der analogen Welt vorstellen konnten.
Journalisten – die Gewinner des Medienwandels
Mit dieser Entwicklung findet auch die „gewohnte journalistische Qualität“ nicht nur immer stärker ihren Einzug in die digitale Welt, erobern sich anerkannte Journalisten, Kommentatoren, Reporter und Autoren neues Terrain mit vielen Followern, Blog-Kommentaren, Retweets und anderen Formaten. Sie finden ihr Publikum nunmehr überall und zu jeder Zeit, und bekommen das mit einer kontinuierlichen Erstarkung ihrer traditionellen Rolle honoriert.
Diese hohe Akzeptanz und Glaubwürdigkeit sind der Benchmark für die Bedeutung von Medien und Journalisten. Und exakt diesen Benchmark setzt, wie nicht zuletzt in einer Diskussionsrunde deutscher Medienvertreter unter Leitung des „Tagesspiegel“ bekräftigt wurde, eine Gruppe, die in der medialen Welt eine Schlüsselrolle eingenommen hat.
[Tweet “Leitmilieus sind die entscheidende Instanz! @comMUNICHation”]
Die Leitmilieus! Sie sind die entscheidende Instanz. Gebildet werden die Leitmilieus von Meinungsführern, die heute durch die digitale Erweiterung intensiver miteinander kommunizieren als es früher möglich war. Menschen, die zusätzlich zu traditionellen Charakteristika wie Bildung, ihrem beruflichen Status oder ihrer sozialen Kompetenz eine hohe Qualität als Kommunikatoren aufweisen. Diese Qualität basiert auf Glaubwürdigkeit, dem knappsten Gut in dem heutzutage herrschenden Verhau einer permanent wachsenden Flut an Informationen. Und genau diese Glaubwürdigkeit suchen die Leitmilieus auch bei ihren Informationsquellen. Sie finden sie exakt bei den Gewinnern des Medienwandels – den Leitmedien und ihren Journalisten.
Was denken Sie: Bietet der Medienwandel die Chance für Qualitätsjournalismus?
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