Reizüberflutung 2.0
Im digitalen Zeitalter spielt sich insbesondere auf online Plattformen und den sozialen Netzwerken Merkwürdiges ab. Hier herrscht Betrieb wie auf einem Basar: Marktschreier buhlen mit bunten Bildern, lauten Videos und fetten Slogans um die Aufmerksamkeit der Nutzer.
Es konkurrieren die Inhalte von Unternehmen, Marken sowie Produkten und überschwemmen den potenziellen Customer mit einer Flut an Informationen, ohne der Zielgruppe einen echten Mehrwert zu bieten. Allein die Content-Menge zu erhöhen, reicht aufgrund der „Artenvielfalt“ daher nicht aus, um in den Alltagsstream der Nutzer durchzudringen. Gefragt ist daher eine innovative, effektive Neukundenansprache und Bestandskundenbindung.
[Tweet “Nicht die Menge des Contents steigern, sondern die Qualität – das ist die Kunst der PR und des Storytellings”]
Die Kunst des Geschichtenerzählens
In einer dynamischen, mobilen und vor allem schnelllebigen Zeit wird es daher zunehmend wichtig, dass die Qualität der Beiträge erhöht wird und gleichzeitig Konsumenten auch unterwegs für Storys erreichbar und emotional empfänglich sind.
An dieser Stelle kommt das PR-Instrument des Storytellings zum Einsatz. Storytelling steht für eine gefühlsbetonte, leidenschaftliche Erzähltechnik, die zum Träumen einlädt und die Antwort auf (unerfüllte) Wünsche und Sehnsüchte ist. Im Gegensatz zur klassischen Werbung, werden beim Storytelling keine Produkte verkauft, Marken beworben und Unternehmen angepriesen, sondern eine emotionale Reise anhand eines Spannungsbogen bestritten.
Die PR-Fachleute kreieren – ähnlich eines Schriftstellers und Dichters – eine Geschichte, die den Konsumenten mitreißt. Dieser identifiziert sich mit dem „Held“ der Geschichte, fiebert mit ihm bei den „Höhen“ und „Tiefen“ seines Werdegangs und ist letztendlich ergriffen, wenn sich der Wandel –zumeist die Verbesserung, hervorgerufen durch das Unternehme bzw. Produkt, vollzieht.
Bei der Kür des Storytellings wird der User auf allen Kanälen angesprochen. Das bedeutet, der Customer erhält Informationen über Farben, Geräusche, Gerüche und Geschmack sowie über die Beschaffenheit und Materialität der Dinge. Durch diese detaillierte Beschreibung vollzieht sich ein biologischer Prozess, der „Neural Entertainmet“genannt wird. Das Gehirn verarbeitete das Erzählte als eigenes Erlebnis. Daraus resultiert eine unterbewusste Überzeugung vom Produkt und / oder eine Loyalität des Unternehmens gegenüber – dies ist abhängig vom Ziel der Story.
[Tweet “”Neural Entertainment” heißt den User mit allen Sinnen anzusprechen #PR #storytelling”]
…und Action
Durch die persönliche Verbindung ist der Customer erstens dazu inspiriert, die Geschichte weiterzuerzählen bzw. zu teilen. Zweitens existiert nun die Motivation, eine Kaufhandlung abzuschließen, um den gleichen „Wandel“ zu vollziehen wie der „Held“ der Geschichte, damit auf diese Weise ebenfalls ein Mehrwert erlangt werden kann.
Somit ist das Ziel der PR-Arbeit erreicht: Durch das Storytelling wird eine (digitale) Kampagne emotional aufgeladen. Unternehmen bzw. der Brand werden dadurch erlebbar, sodass als Folge dessen eine Identifikation stattfindet.
Von: Laura Müller
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