27. August 2021 | cultundcomm | 3 Kommentare

Wie sinnvoll sind eigentlich Corporate Podcasts und was können sie?

Zum Einstieg kurz eine Erläuterung zum Begriff „Podcast“: Unter Podcasts ist eine Serie von abonnierbaren Mediendateien in Audio- oder Videoformat zusammengefasst. Inzwischen sind Podcasts aus dem Leben vieler Menschen nicht mehr wegzudenken. Der große Erfolg und das rasante Wachstum der letzten Jahre hat vielfältige Gründe: Podcasts sind inhaltlich unglaublich vielfältig und können im Gegensatz zu linearen TV- und Rundfunkformaten zu jeder Zeit und auf quasi allen Endgeräten abgespielt werden – und das Ganze auch noch ganz nebenbei.

Schon gewusst?

Das englische Kofferwort „Podcast“ setzt sich zusammen aus
„pod“ und „broadcast“ und deutet damit bereits auf seine Ursprünge hin,
die bei Apples tragbaren Audioplayer „iPod“ liegen,
auf welchem das Medium ab 2005 zum ersten Mal breite Verwendung fand.

Authentisch und nahbar

Dabei können Podcasts nicht nur informativ oder unterhaltsam sein, sondern eignen sich besonders, um Haltungen zu vermitteln, also für persönlichere Einschätzungen, Meinungen und Gespräche. Dank seiner Unmittelbarkeit und Authentizität eignet sich das Medium ideal, um Hörer direkt anzusprechen und auch einzubinden.

Als Instrument für die Unternehmens-Kommunikation, zur Vermittlung der Unternehmenskultur oder zur Expertenpositionierung, werden Podcasts immer beliebter. Modernes Employer-Branding funktioniert auch über Podcasts und bietet ganz neue Chancen, das eigene Unternehmen als nahbar, direkt und sympathisch zu vermitteln und so als attraktiver Arbeitgeber aufzutreten. Mögliche Bewerber können sich hier ganz leicht und unverbindlich einen Eindruck von Unternehmensprofil und -kultur verschaffen. Umgekehrt haben Unternehmen mit der Verlinkung von Podcast-Folgen die Möglichkeit, ihre Social-Media-Kanäle mit abwechslungsreichem Content zu füllen und darüber weitere mögliche Mitarbeiter zu erreichen.

Podcasts im B2B Umfeld

Auch im klassischen B2B- Umfeld rückt die Erhöhung der Unternehmensreichweite, die Kundenakquise und -bindung durch Podcasts zunehmend in den Fokus der PR-Arbeit. Dabei brauchen erfolgreiche B2B-Podcasts, wie jede Maßnahme im Content-Marketing, eine durchdachte Strategie. Vor allem inhaltlich hat es sich bewährt, wenn ein sprachliches Gleichgewicht zwischen Fachbegriffen und notwendigen Erläuterungen entwickelt wird. Nicht zuletzt dienen Podcasts vielen Journalisten als erster Einstieg um ein Unternehmen und seine Bemühungen kennenzulernen.

Zusätzlich sollte vor der Aufzeichnung geklärt werden, zu welchen Themen man sich positionieren möchte und welche Zielgruppen damit angesprochen werden sollen? Welche Probleme könnten diese haben und was für Erfahrungen gibt es hierzu im eigenen Unternehmen? Auch gilt es, das passende Format zu finden: Ist die klassische Gesprächssituation zwischen Gastgeber und Gast stimmiger oder sind feste Gesprächspartner sinnvoller?

Qualität oder Quantität?

Dabei gilt es zu beachten: Gerade für B2B-Podcasts geht es häufig weniger um beeindruckende Reichweiten, als um die Qualität der Zuhörer – also darum, dass die individuelle Zielgruppe tatsächlich zuhört.

Wie sich diese zusammensetzt, kann mitunter sehr unterschiedlich sein. Darunter kann etwa auch die eigene Belegschaft verstanden werden. Podcasts eröffnen hier völlig neue Möglichkeiten und können auch intern die Kommunikationskanäle wie Mitarbeiter-Zeitung oder -Newsletter sinnvoll ergänzen und in einigen Fällen sogar ersetzen.

Hatten Sie bereits Berührungspunkte zu Corporate Podcasts? In welcher Form werden sie in Ihrem Unternehmen genutzt oder warum nicht?

Teilen Sie uns Ihre Meinung und Erfahrungen gerne in den Kommentaren mit. Welche Aspekte hätten Sie gerne vertiefend dargestellt?

3 Kommentare

  1. Kate Flaccus

    Audio- Formate boomen heutzutage mehr als jemals zuvor. Durch Corporate Podcasts wagen Unternehmen einen sehr intimen Schritt. Sie treffen mitten ins Ohr – und wenn alles gut läuft, treffen sie mitten ins Herz. Nicht nur die Firmengründer:innen der Marke Audi haben mit ihrem Imperativ einen visionären Wendepunkt erkannt.

    Der Beitrag inspiriert und bekräftigt die Wichtigkeit einer transparenten Kommunikation zu den Mitarbeiter:innen und potenziellen Kunden. Sichtbarkeit, Image und Markenbindung werden durch fachliche und digitale Kompetenzen gefestigt. Auch die Studie von Splendid Research zeigt, dass B2B – Unternehmen, die einen eigenen Podcast anbieten, von 82% der Befragten als modern betrachtet werden.

    Ich teile Ihre Meinung, dass die Qualität und nicht die Quantität einen guten Podcast ausmachen. Sie sind kein Reichweite – Medium, sondern ein Tiefen – Medium. Die gute Einbindung eines Corporate Podcasts in den B2B – Marketing – Mix erhöht nicht nur die Reichweite , sondern wird von den Hörer:innen mit dem kostbarstem Gut entlohnt: Zeit und Aufmerksamkeit.

    Auch der „HeadLights“ – Podcast von Daimler hat mir gezeigt, dass eine Brücke vom Mitarbeiter- Podcast zum Employer Branding möglich ist. Durch Sympathie, Vertrauen, Nähe und Verständnis können Themen angesprochen werden, die bewegen und letztendlich zu einer besseren Teamarbeit und Unternehmenskommunikation führen – wovon nicht nur die Mitarbeiter profitieren, sondern auch das Unternehmen.

    Ich persönlich wähle meine Podcasts nach Persönlichkeiten und Themen aus. Wer kennt es nicht – nur im Intro hört man den Lieblingssprecher oder die Lieblingssprecherin und im weiteren Verlauf stellt man fest: Der Text kann noch so gut geschrieben sein, wenn er nicht professionell übermittelt wird.

    Aus meiner Sicht waren anfangs die Differenzierungen der Podcast – Formate nur zielgruppenspezifisch von Vorteil. Aber ich verstehe nun, dass sich gerade Mitarbeiter bei einem Corporate Podcast eher angesprochen fühlen.
    Ich danke Ihnen für den Beitrag, der mir neue Begründungen für die Wichtigkeit einer Format – Differenzierung gegeben hat. Ich werde meine bisherige Perspektive nochmal überdenken, da ich beim Lesen der Überschrift noch dachte, dass es unwichtig sei ob es sich um einen Corporate Podcast Format handelt, solange ich mir sicher bin, dass die Zielgruppe und Themen passend sind und der Sprecher die Professionalität aufweist den Text fachlich, sprachlich und emotional richtig zu interpretieren.

    Gerne würde ich mehr über Ihre Erfahrungen lesen, nach welchen Kriterien Sie einem Unternehmen eher feste oder wechselnde Gesprächspartner empfehlen würden.

    Interessieren würde mich auch, was Sie von einem Channel – Takeover halten um ohne inhaltlichen Qualitätsverlust die Reichweite eines Corporate Podcasts zu erhöhen? Könnte durch eine größere Reichweite potenziellen Mitarbeitern eine innovative Art von Berufsberatung ermöglicht werden?

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    • Jacqueline Althaller

      Danke für diese spannenden Gedanken, die wir gerne mit in unsere Planung für künftige Beiträge aufnehmen. Also dranbleiben, bald sind hier die Antworten zu finden:-)

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  2. Maria Hochhäusler

    Ich denke Podcasts sind eine wirkliche gute Methode um informativ und dabei interessant ein Thema an ein großes Publikum weiterzugeben. In meinem Umfeld ist auffallend, dass sich die Personen mehr mit den Themen über die ein Podcast veröffentlicht wurde auskennen und damit auseinandersetzten im Vergleich zu Themengebieten, die nur schriftlich verfasst wurden. Das hängt damit zusammen, dass sehr viele Menschen eine nicht mehr so große Aufmerksamkeitsspanne haben und sie in der heutigen Zeit zu viel abgelenkt werden, während sie versuchen sich beispielsweise in ein Buch zu vertiefen. Beim Podcast ist jedoch das Praktische, dass man währenddessen die Möglichkeit hat, eine Nebenbeschäftigung zu tätigen, die es Menschen erleichtern kann, dem Gesagten zu folgen. Somit fühlt man sich schnell produktiver, weil man zwei Dinge gleichzeitig erledigen kann. Hinzu kommt, dass vielen Menschen das Gesagte im Podcast oft länger im Gedächtnis haben als das Gelesene. Aufgrund dessen, kann ich sagen, dass es meiner Meinung nach sehr lohnenswert für Unternehmen dieser Zeit ist, Podcasts aufzunehmen und auf verschiedenen Streamingdiensten hochzuladen.

    Mich würde interessieren, in wie weit die Gastgeber oder Gäste des Podcasts ihre Sendung protokollieren und planen und auf der anderen Seite wie viel Gesagtes dann doch aus dem Stegreif wiedergegeben wird.

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