31. Januar 2019 | cultundcomm, Others | 4 Kommentare

Super Bowl LIII – Content in Bewegung

Der kommende Sonntag wird gigantisch! Im wahrsten Sinne des Wortes: Der Super Bowl LIII steht an. Das Spiel zwischen den LA Rams und den New England Patriots um die begehrte Vince Lombardi Trophy werden weltweit schätzungsweise 800 Millionen Zuschauer an den heimischen TV-Geräten verfolgen. Auch in Deutschland ist der Hype um das größte Sportereignis der Welt mittlerweile angekommen und der erste Sonntag im Februar zu einem festen Termin im Kalender vieler Sportfans geworden.

Highlight der Marketingbranche

Hierzulande beschert die Live-Übertragung dem verantwortlichen Sender ProSieben Einschaltquoten um die 40%. Viele deutsche Football-Fans werden das Spiel trotzdem über einen gebührenpflichtigen Streamingdienst verfolgen, der neben deutschem auch den englischsprachigen Kommentar anbietet. Das liegt weniger an dem vermeintlich höheren Niveau der amerikanischen Experten, sondern eher an den originellen Werbeeinblendungen. Hier gehört der Super Bowl seit Jahren zu den absoluten Superlativen und manche Clips erreichen Kultstatus.

Abgrenzung durch originellen Content

2003 kostete ein 30-Sekunden-Werbespot „nur“ ca. 2,15 Millionen US-Dollar. Bis 2018 stieg dieser Wert auf rund 5 Millionen Dollar, in diesem Jahr werden ähnliche Kosten veranschlagt, die auch gerne bezahlt werden. Dadurch liegt es auf der Hand, dass sich die werbenden Unternehmen bei gleichen Bedingungen was den Sendeplatz angeht, ausschließlich durch den Inhalt des Spots voneinander abgrenzen können. Daher werden Prominente und Hollywoodgrößen für die eigens zum Super Bowl produzierten Clips angeheuert. Dieses Jahr unter anderem Lil‘ Jon, Sarah Jessica Parker, Jeff Bridges und Steve Carell.

Die Grundsätze bleiben gleich

Nicht nur die Preisspirale des Sendeplatzes schraubt sich also in immer größere Höhen, auch bei Qualität und innovativen Konzepten steigt der Aufwand. Es geht darum, sich durch kreative Highlights von Mitbewerbern abzugrenzen. Nicht nur auf der großen Bühne des Super Bowl gilt dieser Grundsatz. Auch im Alltagsgeschäft von Social-Media-Kommunikationsverantwortlichen im B2B-Bereich gilt: Content muss relevant und interessant sein. Immer wichtiger werden visuell ansprechende Inhalte und ein steigendes Bewusstsein für die Bedeutung bewegter Inhalte ist zu verzeichnen. Unternehmen erkennen die Bedeutung von selbst produziertem visuellem Content als wichtigem Differenzierungsmerkmal.

Visuelle- und Bewegtbild-Plattformen auf dem Vormarsch

Dies bestätigt auch eine der zentralen Erkenntnisse der aktuellen Studie „Social Media in der B2B-Kommunikation – Wie verändert sich die Nutzung der Kanäle“ . Der Trend in der Branche geht ganz klar in Richtung visuelle und bewegte Inhalte. Dies betrifft neben der steigenden Bedeutung von Instagram auch die geplante Intensivierung der Nutzung von YouTube als Kanal für B2B Kommunikation.  Unter den Top 5 der Social-Media-Communities, die B2B-Unternehmen im kommenden Jahr nutzen wollen verdrängt nicht nur Instagram Facebook aus den Top 5, auch YouTube ist stark im Kommen .

B2C als Trendbarometer für B2B

Nun könnte man argumentieren, dass Plattformen wie YouTube oder eher im Endkunden-Segment eine Rolle spielen. Aktuelle Trends im B2C-Bereich bilden jedoch einen soliden Anhaltspunkt für kommende Erfolgsfaktoren der B2B-Kommunikation. Der Jugendliche von heute ist der potenzielle Kunde von morgen und wird sein künftiges Onlineverhalten aus seinen aktuellen Präferenzen weiterentwickeln. Kommunikationsverantwortliche müssen daher nah am Puls der Zeit bleiben.

Visuelle Medien auf dem Vormarsch

Grundsätzlich gilt: „Bildinfo vor Textinfo“. In Zeiten, in denen Konsumenten einer schier unendlichen Informationsflut ausgesetzt sind, entscheidet der eine, kleine Moment, ob eine Botschaft wahrgenommen wird. Eine ansprechend gestaltete Bildsprache fungiert demnach ähnlich wie eine durchdacht formulierte Headline als Eyecatcher. Zusätzlich sorgt es für Authentizität und wirkt durch seine Unmittelbarkeit glaubwürdiger und damit überzeugender als eine Textbotschaft.

Bewegtbildcontent mit Infotainment-Faktor

Verstärkt werden solche Effekte dann, wenn sich das Bild auch noch bewegt. Der grundlegende Vorteil von Videos besteht in der Möglichkeit eine Fülle von Informationen, Eindrücken und Emotionen komprimiert in eine kurze Zeitspanne zu packen. Dadurch wird ein entscheidendes Kriterium von Content-Marketing erfüllt: Das Vermeidrn von Langeweile. Informative Inhalte in einer ansprechenden visuellen Verpackung schaffen für den Zuschauer einen kurzweiligen Mehrwert, was letztlich auch auf den Produzenten einzahlt, frei nach dem Motto „Let me infotain you“.

Die Vorteile von selbst produziertem Bewegtbildcontent

  • Visuelle Inhalte geben Unternehmen ein Gesicht und machen nahbar
  • Videos transportieren Inhalte in Sekundenschnelle und sparen Zeit
  • Bewegter Content kann gezielt emotionale Reize setzen
  • Videos können Website-Besucher auf den ersten Blick überzeugen
  • Ansprechender visueller Content hebt von Mitbewerbern ab

Welchen Wert messen Sie bewegtem Content bei? Was ist Ihre Meinung dazu? Treten Sie mit uns in Dialog, wir freuen uns auf Ihre Diskussionsbeiträge!

4 Kommentare

  1. Katharina Barth

    Zunächst habe ich nach der Lektüre dieses Beitrags für mich persönlich eine Erkenntnis gewonnen: Tatsächlich habe ich mittlerweile ein größeres Interesse an Bewegtbildern als an Fotos oder Texten. Gerade im Zusammenhang mit der Nutzung von Instagram fällt auf, dass ich mir nur noch wenige Feeds anschaue und mein Blick direkt zu den Instagram Stories wandert.
    Instagram Stories sind eine neue und innovative Form von Unterhaltung. Was man schnell vergisst: In vielen Fällen, besonders in der Berufsgruppe der Influencer, handelt es sich bei den Stories schlichtweg um Werbung. Diese in kurze und charmante Videofrequenzen verpackte Werbekampagnen machen Instagram auch für B2B-Unternehmen sehr reizvoll. Es kommt zum Auf- und Ausbau einer persönlichen Ebene mit Kunden, eine emotionalen Bindung wird hergestellt und das Unternehmen wirkt nahbar. Bewegtbilder, in Form von Instagram Stories oder YouTube Videos, gewähren einen Blick hinter die Kulissen und generieren so Interesse am Unternehmen.
    Obwohl Instagram im B2B Marketing noch nicht die gleiche Bedeutung wie Facebook, Twitter oder YouTube erlangt hat, wird die Nutzung dieser Social Media Plattform in Zukunft auch für B2B Unternehmen relevant. Im Gegensatz zu YouTube Videos sind Instagram Stories schnell produziert, einfach zu gestalten und bringen Inhalte präzise auf den Punkt. Infotainment at its finest.

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  2. Christoph Finger

    Wie der obige Kommentar es bereits auf den Punkt gebracht hat, liegt die Zukunft des B2B-Marketing ganz klar bei den Stories der sozialen Medien. Auf einen noch direkteren Weg erreichen Unternehmen ihre Kunden durch Live-Streaming-Content. Durch den Wegfall einer nachträglichen Bearbeitung vermitteln Live-Videos einen authentischen und transparenten Charakter, was wiederum das bisherige Distanzverhältnis zum Kunden aufbrechen kann. Mittels Live-Bewertungen, Live-Kommentaren oder gar einem Chat kann der/die Nutzer_in ohne Zeitverzug mit dem Unternehmen interaktiv kommunizieren; dies stärkt die Beziehung zwischen Firma und Kunde auf besondere Weise.

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  3. Nadja Büngers

    Wie Christoph Finger bereits im vorherigen Kommentar erwähnt hat, steht Bewegtcontent nicht nur für Authentizität sondern auch für Transparenz. Ich sehe hierin die Chance für Unternehmen, sich den Kunden auf eine andere Art und Weise zu präsentieren als es bisher der Fall war. Unternehmen haben nun die Möglichkeit, speziell durch die Funktion der ‘Stories’ auf Instagram bestehende Kunden oder potentielle Kunden “mit zu nehmen”, ihnen zu zeigen, z.B. wie bestimmte Prozesse im Unternehmen ablaufen oder wofür das Unternehmen steht. Das geschieht auf einer sehr viel persönlichere Ebene als durch perfekt vorbereitete Werbekampagnen und wirkt automatisch authentischer. Ein weiterer Vorteil erschließt sich durch das Analytics Tool von Instagram, mit dem Unternehmen Informationen der Follower oder Zuschauer der Stories (wie z.B. Alter und Herkunft) analysieren können.
    Ich stimme Katharina Barth in ihrem Punkt zu, dass Instagram Stories sehr viel schneller produziert werden können als Videos auf Youtube. Auf diese Weise können Kunden generiert werden durch Clips, die im Vergleich zur üblichen Werbung wenig Produktionskosten und Zeit benötigten.

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  4. Tim Tillack

    Ich sehe durch die Nutzung verschiedener sozialer Medien vor allem die Chance, durch deren unterschiedliche Features auch mehr Formate etablieren zu können. Wichtig ist es, nicht vom Kanal her zu denken und womöglich die Inhalte auf allen sozialen Netzwerken zu recyclen, ohne deren individuelle Möglichkeiten zu nutzen. Dabei sollte man sich bezüglich der eigenen Online-Präsenz im Klaren darüber sein, was womit wie bewirkt werden will und Fragen beantworten können wie: Ist es wirklich ansprechender, wenn ein Bild, das vorher seinen Weg in den “richtigen” Instagram-Feed gefunden hätte, nun als kurzes Boomerang-Video in die Story gestellt wird (und wenn ja, warum)? Wer sagt denn eigentlich, dass Behind-the-Scenes-Videos nicht auch auf YouTube veröffentlicht werden können?
    Nutzt man die diversen, in den vorherigen Kommentaren schon angesprochenen Funktionen wie beispielsweise das Live-Format, Abstimmungen, Umfragen etc. und misst dabei jeder ihren je eigenen Wert zu, kann es gelingen, auf mehreren Wegen Transparenz und dadurch Authentizität zu schaffen, die sich gegenseitig hervorragend ergänzen. Das Interessante am Beispiel des Story-Formats ist daher nicht (nur) per se dessen temporäre Form, sondern ob man es schafft, darüber zusätzliche Einblicke zu vermitteln.

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