31. März 2016 | cultundcomm | 5 Kommentare

Wo liegt die Zukunft der Public Relations?

Warum sollte man sich nach 30 Jahren aktiver und erfolgreicher Public Relations davon verabschieden?

Ganz einfach! Um nicht auf der Strecke zu bleiben. PR liegt in einer klar umrissenen Schublade, hat als Aufgabenfeld ebenso klare Dimensionen und Parameter. Und natürlich Vor- und Nachteile in der Betrachtung. Public Relations ist doch nur das Schreiben von Pressemitteilungen und der Umgang, das Verhältnis mit und zu Medien und Journalisten. Zumindest herrscht diese Meinung fast schon übermächtig vor. Dabei schränkt sie nicht nur massiv ein, sie ist vielmehr nicht mehr zeitgemäß, will man sich erfolgreich in der neuen, digitalen Kommunikation verankern.

[Tweet “Wer denkt, PR-Agenturen würden nur Pressemitteilungen schreiben, liegt völlig falsch”]

Warum ist das so? Als reine PR Agentur nimmt man an kreativen Pitches nicht mehr teil, wird nicht dazu eingeladen, sondern verbleibt in einer immer unattraktiveren Ecke eines sich verschiebenden Kommunikations- und Kreativtätskosmos. Mit neuen Spielregeln, neuen Playern auf allen Seiten, neuen Ritualen, Umgangsformen und Kommunikationskulturen. Auch verschieben sich die Budget- und Etateigentümer in den Unternehmen. Die Pitches, die an PR Agenturen vorbei laufen, nehmen nicht nur täglich zu, sie prägen die Landschaft und treiben im Ergebnis die neue Kommunikationskultur. Und das rund um den Globus. Die einen sind früher dabei, weil sie´s frühzeitig erkannt haben. Andere folgen später, weil sie es gerade noch erkannt haben und andere bleiben eben auf der Strecke, weil sie es nicht erkennen.

[Tweet “Wer Trends nicht erkennt, bleibt auf der Strecke. Wo liegt die Zukunft der PR?”]

Und auf einmal wird das Public Relations-Thema, das einst eine satte Wiese für fast jeden war, zu einer Dürre mit katastrophalen Folgen. Und auch wenn man als PR Agentur mit sehr kreativen Ideen beim Kunden ankommt, werden diese Ideen nur allzu oft an Werbe- oder sogenannte Kreativagenturen zur Umsetzung gegeben, weil der Kunde meint, als PR Agentur habe man das ja nie gemacht, hätte keine Erfahrung und schon gar nicht die Umsetzungsfähigkeit, selbst schon am eigenen Leib erfahren.

Kompetenzen bündeln und gemeinsam wachsen

Unternehmen neigen dazu, Agenturen in bekannte Schubladen zu stecken, die meist gegeneinander sich zu positionieren versuchten, nicht aber cross-disziplinär gemeinsam agierten. Nach der eindeutigen Machtverteilung in der Budget-Herrschaft in Richtung Marketing und Vertrieb ist es unabdingbar, diese Schubladen zu verlassen. PR-Agenturen müssen das  Silodenken aufgeben und eine cross-disziplinäre, cross-mediale Synergie finden, die auf traditionellen Fähigkeiten aufbauend, gepaart mit neuen kommunikativen Fähigkeiten, zukunftsfähigen Kommunikationsverständnis und –tools den Erwartungshaltungen, Ansprüchen eines neuen Kommunikationskosmos Rechnung tragen kann. Und das heißt vor allem Öffnung der Digitalen Welt, für viele ein Eintritt in Welten, die sie vorher nie gesehen haben. Und dann hat man die Voraussetzung für ein erfolgreiches Beamen.

 

 

Von Fritz Nollert

 

5 Kommentare

  1. Anna-Maria Köstler

    Natürlich muss man aufgrund des digitalen Wandels und der sich permanent verändernden Medien- und Kommunikationslandschaft bisher bekannte Gewässer verlassen und sich an die neue Umgebung anpassen. Dennoch sollte das – wie in diesem Beitrag meiner Meinung nach richtig erkannt – nicht heißen, sich komplett neu zu erfinden oder zu verbiegen. Vielmehr sollte man versuchen sich mit den Kommunikationsstrategien, die man beherrscht, einen festen Platz in der neuen Welt zu sichern. Durch Adaption innovativer Konzepte in das bestehende Unternehmensportfolio und durch Treubleiben seiner selbst ist dies möglich. Jede externe Änderung bedarf einer internen Anpassung. Nur negativ betrachtet bedeutet das die Verwerfung alles bisher Erfolgreichen.

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  2. Ga La

    Es bedarf einen guten Auges und eines konzentriertem Engagement, aber auch der Offenheit für Neues, um den Beruf des PR Managers sorgfältig ausüben zu können. Es ist heutzutage sehr schwierig, sich in dem unübersichtlichen Geschehen zurecht zu finden, doch ist es wichtiger denn je, die Ruhe zu bewahren und genau die ständig wechselnden Trends im Auge zu behalten. lten.

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  3. Philippo Sanchez

    So ein schlechter Beitrag!

    So ein guter Beitrag!

    So viel Spielraum für Interpretation.

    Das ist Internet. Das ist keine Zukunft. Das ist Gegenwart. PR ist immer Gegenwart, weil PR Kommunikation bedeutet. Kommunikation bleibt das wichtigste Instrument menschlicher Interaktion. Immer. Und selbst zwischen Mensch und Maschine ist es ein notwendiges Tool. PR-Agenturen werden daher immer einen Platz haben. Es stellt sich hier, wie in allen Bereichen einer modernen Marktwirtschaft, nur die Frage: wie offen bin ich für Innovationen. Finde ich neue Wege zu interpretieren, neue Gewichte, Bedeutung zu verleihen, oder gar neue Worte? Im Zeitalter des Internets ist Kommunikation für alle da. Es gib keine Sonderstellung mehr, die eine Agentur innehaben könnte aufgrund eines institutionellen Zugangs zu bestimmten Kanälen. Aber genau das macht Kommunikation umso spannender. Je mehr mitmachen, desto mehr Kommunikation gibt es. Die Stellung einer PR-Agentur definiert sich heuer (FÜR MEHR AUSTRIAusdrücke!) über Expertise. Gute PR-Agenturen haben sie. Gute PR-Agenturen arbeiten nicht mit dem Aussehen eines Wortes, wie “Kreativagenturen”, sondern mit dessen Bedeutung. Bedeutung ist alles.

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  4. Jessica Deringer

    Bedeutung ist alles, aber die muss auch ankommen… und stimmt, deshalb muss man offen sein. Sachen ausprobieren, die man noch komisch findet oder nicht sofort versteht (ich lerne zB gerade Snapchat), auch persönlich und nicht nur über die Agenturkanäle, weil man muss. Um erfolgreich auf den vielen verschiedenen Online-Kanäle kommunizieren zu können, braucht man ein persönliches Verständnis dafür, wie sie funktionieren, wofür sie gut sind – oder wofür nicht. So kommuniziert die Agentur nicht nur ihre Botschaften, sondern auch die Tatsache, dass sie nicht bei den Pressemitteilungen hängen geblieben ist.

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  5. Magdalena H

    Wahrscheinlich kann eine gewisse Skepsis gegenüber Neuem als typisch menschlich bezeichnet werden. Wandel und Umbruch bedeuten in erster Linie eine Veränderung des
    Gewohnten, Vertrauten, Sicheren. Das Neue ergibt auch die Frage: Risiko oder Chance? Im Grunde genommen ist es zielführender und gesünder, in allem Neuen eine Chance auf Innovation und Verbesserung zu sehen. Das gilt auch im Bereich der PR. Das bedeutet nicht, Traditionen und Altbewährtes komplett über Bord zu werfen. Es bedeutet vielmehr sich seiner Stärken und Fähigkeiten bewusst zu werden und sie immer wieder neu zu kontextualisieren. Auch PR reift an ihrem Weg – frei nach dem Spruch „Nur, wer seine Wurzeln kennt, kann wachsen.“

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