26. October 2020 | cultundcomm | 0 comments

Es kommt auf die Präsentation an – und die Präsentation

Nein, Sie haben sich nicht verlesen. Und nein, wir haben bei der Überschrift auch keinen Fehler gemacht – das hat schon alles seine Richtigkeit. Denn stellen Sie sich vor, Sie nehmen an einem Webinar teil: auf was kommt es Ihnen an?

Es kommt darauf an, wie der Moderator bzw. die Sprecher die vorbereiteten Folien und sich selbst präsentieren. Also auf die (Powerpoint-)Präsentation und die eigene Präsentation. Schließlich wollen wir alle vermeiden, dass der Klassiker eintritt:

Sie haben sich für ein Webinar angemeldet, das sich super spannend anhört. Dann ist es Dienstagnachmittag, Sie haben noch mehr als genug zu tun, sind müde vom Tag und wollen einfach nur Ihre Arbeit erledigen und nach Hause – aber das Webinar steht noch an und eigentlich wollen Sie die Inhalte gerne hören. Also schalten Sie sich dem Webinar zu. Aber schon nach wenigen Minuten Referat einer mehr oder weniger spannenden Präsentation fangen Sie an, sich nebenbei zu beschäftigen und hören nur noch mit einem Ohr zu.

Als Präsentierender: Wie verhindern Sie diese Situation für Ihre Teilnehmer?

Auch wir veranstalten immer wieder Webinare zu verschiedenen Themen. Alle haben sie eines gemeinsam: Wir wollen keine langweilige Vorlesung halten. Das können wir besser – und Sie auch! Deswegen gibt es jetzt hier unsere Tipps für Webinare aus eigener Erfahrung.

Wie begleiten Sie Ihren Sprechertext?

Einen entscheidenden Eindruck hinterlässt im Idealfall Ihre visuelle Begleitung des Vortrags. Wichtig dabei: Packen Sie Ihre Folien nicht zu voll, schon gar nicht mit Text! Nutzen Sie den Platz für optisch ansprechende Grafiken und Animationen und den Sprechertext für Erklärungen. Lesen Sie nicht von der Folie ab – für den Notfall machen Sie sich Notizen auf Ihrem PC. Achten Sie darauf, nicht von handschriftlichen Zetteln auf Ihrem Schreibtisch abzulesen. Das wirkt steif und hat Auswirkungen auf Ihre Präsentation (s. unten).

Haben Sie ein Corporate Design? Gut, nutzen Sie es! Aber bitte schlicht. Übertreiben Sie es nicht mit Farben und Formen, sondern konzentrieren Sie sich auf einige wenige zentrale Elemente, die sich wiederholen. Haben Sie keine Angst vor freien Flächen.

Überraschung! Wecken sie Ihr Publikum während und mit der Präsentation auf und schaffen Sie eine lockere, entspannte Atmosphäre mit grafischen Elementen. Was halten Sie zum Beispiel von einem beiläufigen GIF?

Versuchen Sie, die richtige Balance aus Professionalität und Spaß zu finden – Ihre Teilnehmer wissen das zu schätzen. Bleiben Sie dabei am Thema und finden Sie das richtige Maß. Was die richtige Mischung ist, hängt immer von der Zielgruppe ab!

Wie präsentieren Sie sich selbst?

Die spannendste visuelle Darstellung bringt nichts, wenn dazu monoton referiert oder sogar genuschelt wird. Achten Sie auf eine gute Soundqualität und werden Sie selbst zum Entertainer. Führen Sie das Webinar zu zweit? Perfekt! Wechseln Sie die Sprecher und die Tonalität. Passend zu Ihrer Präsentation variieren Sie zwischen fachlichen Ausführungen und Ausflügen in die Allgemeinsprache. Bringen Sie Ihre Begeisterung für das Thema zum Ausdruck; nur so überträgt es sich auf die Teilnehmer. Auch hier gilt: Finden Sie die richtige Balance. Denn auch Ihre Teilnehmer sind nur Menschen und wollen nicht die ganze Zeit über nur fachlich belehrt werden.

Mit der richtigen Balance sind Sie auch bei der Länge Ihres Sprechertextes gut beraten. Natürlich müssen Sie erklären, was in aller Kürze auf Ihren Folien zu sehen ist. Bleiben Sie dabei aber nicht zu lange auf einer Folie.

Neben der Tonalität ist Ihr Auftreten zentral. Das fängt bei Ihrem Outfit und der Kameraqualität an und geht bis hin zu Ihrem Sitz, Ihrer Mimik und Ihrer Gestik. Beachten Sie immer, dass Ihr Publikum Sie sehen kann. Wenn Sie nur verschwommen zu erkennen sind und dann auch noch krumm sitzend während der Präsentation in der Nase bohren, kommt das wohl eher nicht so gut an.

Last but not least: Binden Sie Ihr Publikum aktiv ein, sodass aus Zuhörern tatsächlich Teilnehmer werden. Stellen Sie Zwischenfragen und bestehen Sie auf Antworten – über die Chat-Funktion oder im Live-Gespräch. Eventuell müssen Sie die ein oder andere unangenehme Stille aushalten, die für Sie aber zum enormen Vorteil werden kann. Lassen Sie sich nicht anmerken, wie unangenehm Ihnen die Stille ist und warten Sie ab. Auch Ihren Zuhörern wird es zunehmend ungemütlich, sie wachen auf und fangen fieberhaft an zu überlegen, was Sie gerade gesagt haben. In so eine Situation möchten sie nicht wieder kommen – also passen Sie spätestens ab jetzt deutlich besser auf.

Im Härtefall fangen Sie an, Ihre Teilnehmer namentlich aufzurufen. Das hält auf Trab und sorgt für aufmerksame und engagierte Teilnehmer.

Insgesamt ist es wichtig, dass Ihr Webinar nicht länger als 30 Minuten ist, wenn Sie alleine oder zu zweit referieren. Grenzen Sie Ihr Thema ein und fokussieren Sie sich auf die zentralen Aspekte. Wenn noch Punkte oder Fragen offen sind, geben Sie Ihren Teilnehmern Möglichkeiten zur „Nachbereitung“.

„Danke, dass Sie dabei waren! Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Tag!“ Und jetzt?

Lassen Sie Ihr Webinar nicht einfach so stehen. Denn die Inhalte und Ihr Name versanden dann schneller, als Sie die Konferenz beenden können – das E-Mail-Postfach Ihrer Teilnehmer läuft schließlich schon wieder halb über.

Weisen Sie also schon am Ende Ihres Webinars auf Ihre Social-Media-Kanäle hin, am besten Ihre persönlichen und nicht die Ihres Arbeitgebers. Ein persönlicher Ansprechpartner, den man schon kennt, ist immer vertrauenswürdiger als eine u.U. unbekannte Unternehmenspräsenz. Bauen sie Communities auf, in denen Ihre Teilnehmer diskutieren können. Und bieten Sie weiterführendes Material an.

In einer abschließenden E-Mail am folgenden Mittwoch stellen Sie noch einmal die entsprechenden Links, Termine und QR-Codes zur Verfügung. Aber Achtung! Bieten Sie an und bedrängen Sie nicht.

Wir freuen uns über Ihren Input und Ihre Meinungen: Wie halten Sie Webinare ab? Haben Sie Best Practices und Tipps?

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