16. Oktober 2018 | cultundcomm | 10 Kommentare

Quo vadis Facebook? Kanäle wie LinkedIn und Twitter sind auf der Überholspur

Seit 2010 wird die einzige Langzeitstudie im deutschsprachigen Raum durch den „Ersten Arbeitskreises Social Media in der B2B-Kommunikation“ durchgeführt. Die 8. Auflage ist ausgewertet und dient Unternehmen wie auch Kommunikationsagenturen als wertvolle Informationsquelle. Folgende Fragestellungen haben wir abgeklopft: Wie schätzen Entscheider in allen Branchen Social Media ein? Was sind die aktuellen Trends? Welche Herausforderungen und Chancen stehen aktuell im Mittelpunkt?

Unsere Umfrage soll hierzu Antworten für Kommunikationsverantwortliche liefern und dabei helfen die Qualität von Entscheidungen zu erhöhen. Die Ergebnisse unterstützen dabei, eine fundierte und zukunftsfähige Planung der Social-Media-Kommunikation zu ermöglichen.

Neben ihrem langfristigen Charakter ist die Studie auch hinsichtlich ihrer inhaltlichen Orientierung einmalig: Die Fragen spiegeln ausschließlich den Wissensbedarf von Kommunikationsverantwortlichen wider, das Fragebogendesign wurde im Schulterschluss mit der LMU entwickelt und orientiert sich nicht an wirtschaftlichen Interessen.

Wir sind stolz auf unsere Initiative, die wir gemeinsam mit Vordenkern aus der Kommunikationsbranche in Deutschland und Österreich, namentlich dem DMVÖ, auf den Weg gebracht haben. Auch dieses Jahr gab es spannende, bemerkenswerte und teilweise überraschende Ergebnisse zu verzeichnen.

Social Media – Ein Muss in der B2B-Kommunikation

Social Media in der B2B-Kommunikation gewinnt weiterhin an Bedeutung. Inzwischen setzen über 90 Prozent aller Unternehmen in Deutschland und Österreich Social Media ein, um ihre Zielgruppen anzusprechen. Ressourcenbedarf ist auch dieses Jahr noch eine der größten Herausforderungen.

Facebook verliert an Bedeutung

Unter den Top 5 der etablierten Kanäle gewinnen insbesondere LinkedIn und Twitter an Bedeutung. Facebook ist der große Verlierer was die Nutzung im B2B-Bereich angeht. Instagram wird Facebook im Jahr 2019 sehr wahrscheinlich aus den Top 5 der neu einzuführenden Plattformen verdrängen. Es bleibt also spannend.

Lead Generierung Hauptaufgabe von Social Media

Nicht überraschend:  Lead Generierung ist das Hauptziel beim Einsatz von Social Media und soll unmittelbar zum Geschäftserfolg beitragen, frei nach dem Motto „Social Media ist ein Businesstool und keine Sozialeinrichtung“. Zur Ansprache neuer Mitarbeiter setzen viele Unternehmen eher auf Facebook und XING. Twitter wird hauptsächlich zur Ansprache von Medien und Influencern genutzt – LinkedIn als Marketinginstrument eingesetzt.

Bewegtbilder auf dem Vormarsch

Content muss relevant und interessant sein, das ist nichts Neues. Immer wichtiger werden visuell ansprechende Inhalte und es ist ein steigendes Bewusstsein für die Bedeutung eigener Inhalte zu verzeichnen. Richtigerweise erkennen die Unternehmen die Bedeutung von Authentizität als erfolgreiches Differenzierungsmerkmal.

Budgets steigen – Agenturen wichtiger denn je

Die wachsende Bedeutung von Social Media geht Hand in Hand mit einer geplanten Budgeterhöhung im Jahr 2019. Hierbei wird in den Ausbau personeller Ressourcen investiert und weiterhin auf Agenturen gesetzt. Schätzten im Jahr 2017 noch ca. 55 Prozent aller B2B-Unternehmen die Unterstützung durch externe Agenturen als wichtig ein sind es in 2018 bereits 81 Prozent! Hier sieht man insbesondere Unterstützung in klar definierten Teilgebieten als bedeutend an. Bei manchen B2B-Unternehmen nehmen Agenturen eine zentrale Position bei der strategischen Planung von Social-Media-Aktivitäten ein. Andere setzen eher auf operative Umsetzung durch externe Dienstleister.

Die detaillierten Ergebnisse der Studie können unter folgendem Link abgerufen werden: http://www.ak-socialmedia-b2b.de/studie-2018/

Wir danken unseren Kooperationspartnern und allen Teilnehmern, die die diesjährige Studie ermöglicht haben.

Wie nehmen Sie aktuell die Nutzung von Social Media wahr? Welche Trends beobachten Sie? Wir freuen uns auf Ihre Diskussionsbeiträge und bedanken uns schon jetzt für weitere Kooperationsanfragen.

10 Kommentare

  1. Franziska Trinkner

    Interessant ist in diesem Zusammenhang auch die Rolle der Videoplattform YouTube im B2B-Marketing. Zum ersten Mal wurde dieses Jahr in Deutschland eine B2B-Werbekampagne durch YouTube gelaunched (https://www.wuv.de/agenturen/youtube_startet_erste_b2b_werbekampagne).
    Gerade im Hinblick auf die im Artikel erwähnte steigende Bedeutung von Bewegtbildern finde ich es spannend, die Entwicklung von YouTube auf diesem Gebiet zu beobachten.

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  2. Franziska Trinkner

    Interessant zu beobachten, gerade vor dem Hintergrund der steigenen Bedeutung von Bewegtbild, ist die Entwicklung YouTubes. Das Videoportal hat kürzlich eine erste B2B-Werbekampagne in Deutschland gestartet (https://www.youtube.com/watch?v=zexo01mdK30).

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  3. Matthias Buchleitner

    Entscheidend ist allerdings auch das richtige Format zur optimalen Zielgruppenansprache. Was wäre hier beispielsweise in Zusammenhang mit B2B-Kommunikation und YouTube denkbar?

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  4. Franziska Trinkner

    Formate, die sich besonders gut für YouTube eignen sind beispielsweise Videos zur Erklärung komplexer Produkte oder Dienstleistungen, Videos, mit denen das Unternehmen generell vorgestellt wird oder auch Interview-Formate, beispielsweise mit zufriedenen Kunden. Generell könnte die entsprechende Zielgruppe auch emotional durch Repräsentanten des Unternehmens adressiert werden. Bei Erklärvideos wiederum könnte gut mit Animationen gearbeitet werden.
    Interessant dazu ist auch dieser frühere Blog-Artikel: https://althallercommunication.de/warum-eine-youtube-strategie-fuer-b2b-unternehmen-wichtig-ist/
    Potentielle Zielgruppen für diese Formaten wären Neukunden oder neue MitarbeiterInnen.

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    • Elena Eble

      Ich stimme dem zu, dass sich YouTube besonders zur Gewinnung neuer Kunden oder auch zur Vorstellung des Unternehmens bei neuen Mitarbeitern eignet. Ich denke dabei besonders an Erklärvideos, die komplexe Inhalte vereinfacht darstellen. Ein weiterer Punkt wäre es, YouTube zu nutzen, um Auszubildende zu gewinnen, als Beispiel dieses Unternehmen: https://www.youtube.com/watch?v=0sJx3dl_448. Ich kann mir gut vorstellen, dass ein Video dieser Art bei Jugendlichen, die eine Ausbildung suchen, besser ankommt als eine klassische Stellenausschreibung. Ich denke außerdem, dass insbesondere Twitter eine Plattform ist, die auch im B2B-Marketing immer wichtiger werden wird.

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  5. Claudia

    There’s no surprise that Facebook is being pushed out of the top 5. It’s not designed for a business tool, rather a social networking platform. However, there are some companies who have success from using Facebook as a major marketing tool. I believe social media platforms such as LinkedIn are important in B2B marketing, as this is where companies come to communicate. However, I think Instagram has the best of both worlds in that it encourages consumer engagement as well as B2B interactions.

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  6. Christoph Finger

    Neben YouTube bietet vorallem Instagram B2B-Unternehmen die perfekte Möglichkeit, ihre Produkte ins richtige Licht zu rücken und einer breiten Käuferschaft vorzustellen. Durch Visual Statements oder Animationen können die Firmen ihre Produkte auf clevere Art und Weise inszenieren. Die Stories können dazu genutzt werden, die Mitarbeiter_innen und ihre Aufgabenbereiche in den Fokus zu rücken – Stichtwort Authentizität. Unternehmen können die Platform auch als Recruiting-Instrument nutzen, um so potentielle Bewerber_innnen zu erreichen, die eine Karriere in dem jeweiligen Unternehmen einschlagen möchten.

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  7. Sabine K

    Die Ergebnisse der Studie überraschen mich wenig: Die Plattformen verändern sich stetig zugunsten von Video und Bild; Facebook wurde dabei schon vor Jahren von Instagram etc. überholt. Facebook hat jedoch hinsichtlich Werbebeiträgen einen nicht zu vernachlässigenden Erfolg, auch für B2B Kampagnen.

    Jede Plattform wird jedoch andere Zielgruppen ansprechen. Diese überschneiden sich sicherlich, jedoch werden die Kanäle für unerschiedliche Zwecke gebraucht. Man kann seine Inhalte somit zielgerichteter gestalten.Sich für eine einzige Plattform zu entscheiden fände ich daher .

    Viel Potential als Instrument in der B2B-Kommunikation sehe ich in Podcasts, auch wenn man diese nicht pauschal zu Social Media zählen kann. Dennoch gewinnen sie stetig an Beliebtheit und lassen sich gut in den Content-Hub einbetten.

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  8. Anna-Lena Rösch

    @Sabine:
    Sicherlich stimmt es, dass Facebook vor Jahren von Instragram und weiteren Plattformen überholt wurde. Ich stimme dir zu, dass Facebook in der B2B-Kommunikation trotzdem noch eine große Rolle spielt – auch was Bewegtbild angeht.

    Gewiss sollte man sich als Unternehmen nicht nur für eine Plattform entscheiden, „auf allen Hochzeiten zu tanzen“ ist jedoch auch nicht die richtige Lösung. Meiner Meinung muss ein Unternehmen lieber auf wenigen Kanälen kommunizieren und für jede Plattform eine bestimmte Strategie verfolgen, anstatt derselben Strategie für alle Plattformen nachzugehen.
    Gerade LinkedIn bietet so viel Potenzial, das Unternehmen in vollem Umfang ausschöpfen sollten.

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  9. Celina

    Auch ich konnte beobachten, dass die Nutzung bzw. die Bedeutung von Facebook in letzter Zeit deutlich abgenommen hat. Viele Zielgruppen lassen sich auf Facebook mittlerweile nur noch schwer erreichen. Vor allem junge Altersgruppen wandern auf im Trend liegende Plattformen wie Snapchat, Youtube, TikTok, Pinterest und Instagram ab. Es wäre interessant zu sehen, ob und wie Unternehmen diese sozialen Medien-Plattformen für B2B-Kommunikation nutzen könnten. Dabei stellt sich die Frage wie sinnvoll solche neuen Wege und Strategien tatsächlich sind. Eins ist sicher: Social Media als Kommunikationsplattform ist für Unternehmen nicht mehr wegzudenken.
    Dennoch stimme ich auch vorherigen Meinungen zu, dass Facebook weiterhin einen wichtigen Werbe- und Marketingkanal darstellt. Ich könnte mir vorstellen, dass dieser in Zukunft seinen Platz im Bereich B2B-Kommunikation wiedererobern bzw. erneut einnehmen wird.

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