Ein Plädoyer für die Rückkehr zum Miteinander in der Kommunikation
Wie wir miteinander reden hat sich in den letzten Jahren stark verändert und gegensätzliche Positionen haben sich verschärft. Das Gegenüber ausreden lassen – Fehlanzeige. Andere Meinungen auf sich wirken lassen – nicht in Zeiten von Social Media, in denen sich jeder zum Experten berufen fühlt. Besonders in unserer schnelllebigen und undurchsichtigen Zeit ist es wichtig, zum Diskurs auf Augenhöhe zurückzukehren. Eine neue Debattenkultur braucht das Land…
Was bedeutet „neue Debattenkultur“?
Unser Talk „Das Tor zur urbanen Zukunft“ am 11. März 2020 im Andaz Hotel Munich am Schwabinger Tor hat bewiesen: Diskurs auf Augenhöhe funktioniert. Das Erfolgsrezept: Verschiedene Stimmen aus ihrer echten Fachlichkeit heraus zu Wort kommen lassen, zuhören und zum Perspektivwechsel einladen. Die Auswahl der Speaker war somit eine der wichtigsten Aufgaben, um einen intensiven Austausch anzuregen. Mit Moderator Michael Carl, Zukunftsforscher und Direktor des „carl insitute vor human future“ war der erste Schritt getan. Die handverlesenen Speaker aus Wirtschaft, Forschung und Kunst sorgten für den gewünschten interdisziplinären Austausch. Denn: Nur wer über ein klares Bild seiner Zukunft verfügt, wird für sie streiten und sie gestalten können. Dabei war uns der Diskurs auf Augenhöhe besonders wichtig, denn die interessierte Öffentlichkeit kam in den Genuss eines direkten Austausches mit unseren Speakern. Tabus bezüglich der gestellten Fragen gab es nicht. Gerade für die Stadt der Zukunft gilt: Im Zentrum steht der Mensch der wir sein wollen. Die Raumgestaltung für das Event spiegelte diesen Wunsch wider: Locker im Raum verteilte Stühle, unsere Speaker, die mitten unter den Teilnehmern saßen, ohne Podium oder lange PowerPoint-Vorträge und dank Catchbox durfte wirklich jeder zu Wort kommen.
Das Schwabinger Tor als „Stadtviertel der Zukunft“
Das Schwabinger Tor ist der Ort neuer Urbanität mitten in München. Hier verwirklicht die Jost Hurler Gruppe ihr Konzept für städtisches Leben und Arbeiten, mitten in der Metropole. Gleichzeitig ist das Schwabinger Tor ein Ort der Begegnung, des Austauschs, der Inspiration und der Zukunft. Menschen kommen ans Schwabinger Tor – um hier zu arbeiten, um sich zu begegnen, auf Reisen aus aller Welt, um nach Hause zu kommen. Mit der Veranstaltungsreihe „Das Tor zur urbanen Zukunft. Der Talk.“ öffnet sich das Schwabinger Tor für die Zukunft und gibt dem Dialog über Leben und Arbeiten in der Stadt der Zukunft einen neuen Raum. Die Stadt der Zukunft ist nicht, sie wird – immer.
Zukunftsperspektiven
Die aktuelle Situation stellt die Menschen und Ihre Perspektiven für die Zukunft vor neue Herausforderungen. Unser Stadtbild hat sich bereits verändert, auch wenn dies momentan nur vorübergehend scheint – doch wie werden die Entwicklungen weitergehen? Diese und weitere Fragen werden viele von Ihnen beschäftigen. Genau jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um über unsere Zukunft nachzudenken und über sie zu diskutieren. Soziale Distanz bedeutet aber nicht auf den Diskurs zu verzichten. Der technische Fortschritt bietet uns viele Möglichkeiten auch jetzt miteinander zu reden und Zukunft zu gestalten. Den Live-Blog zu unserem ersten Talk „Das Tor zur urbanen Zukunft“ finden Sie hier: https://althallercommunication.de/das-tor-zur-urbanen-zukunft-der-talk/.
Gerne geben wir unsere Fragen an Sie weiter: Welche Herausforderungen muss die „Stadt der Zukunft“ Ihrer Meinung nach bewältigen? Welche Veränderungen wird die aktuelle Situation für die urbane Räume mit sich bringen? Wir sind gespannt auf Ihre Antworten und freuen uns schon jetzt auf unseren nächsten Zukunfts-Talk!
Dialog ist heute mehr denn je entscheidend – niemand kann mehr für sich behaupten, Märkte und Situationen komplett zu überblicken, alle Stakeholder berücksichtigen zu können und damit in der Lage zu sein, Entscheidungen alleine zu treffen. Denn die Technik schreitet unaufhörlich voran und wird immer komplizierter.
Das spielt auch beim Städtebau eine Rolle. Wie werden wir uns in Zukunft fortbewegen? Fahren wir autonom, fahren wir öffentlich, fahren wir nur noch Fahrrad oder planen wir bereits mit Schwebebahnen und Flugtaxis? Welche Rolle spielen Drohnen? Wie sehen die Häuser der Zukunft aus? Was macht langfristig Sinn für Mensch und Umwelt?
Das sind nur einige Beispiele für Überlegungen, die in die Debatte miteinbezogen werden müssen. Der Ansatz, Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Gesellschaft zum Dialog zusammenzubringen, ist also genau der richtige. Wichtig dabei: offen bleiben für die Argumente anderer Parteien, zuhören und kompromissbereit sein – auf allen Seiten.
Die Welt und unsere Gesellschaft war niemals vielfältiger als sie es jetzt ist – und der geopolitische, gesellschaftliche und digitale Wandel wird die Vielfältigkeit unseres Planeten weiter ausbauen. Immer mehr Interessen wollen vertreten werden, immer mehr Menschen wollen und sollen sich am öffentlichen Diskurs beteiligen und ihre Zukunft mitgestalten. Durch die digitalen Möglichkeiten zur Kommunikation werden Wege kürzer und übersichtlicher für alle Beteiligten.
Meine Bachelor-Thesis hatte die Zukunft der Tageszeitungen als zentralen Punkt – wie könnte diese aussehen? Welche digitalen Möglichkeiten haben die Verlage? Einer der Lösungsansätze war es, eine Community zu bilden und ein eigenes, verlagsübergreifendes soziales Medium ins Leben zu rufen. Ziel der neuen Plattform wäre es, Politiker, Vertreter aus der Wirtschaft etc. an einen digitalen Tisch zu bringen und die Zuschauer einzuladen, ihre Fragen zu stellen, um live antworten auf diese zu bekommen. Das Konzept hatte das Ziel, die Zeitung ihrer Aufgabe als Verbindungsmedium zwischen Volk und “Obrigkeit” weiterhin zu gewährleisten.
Ich denke, dass sich dieser Ansatz weiterdrehen und auf andere Bereiche übertragen lässt.