9. April 2020 | cultundcomm, Others | 6 Kommentare

Kommunikation in der Krise

Vertrauen stärken und Prioritäten setzen

Die derzeitige Krise wirkt sich nicht nur auf einzelne Personen oder vereinzelte Unternehmen aus, sondern betrifft und trifft uns alle: Unternehmerische Tätigkeiten und das persönliche Leben sind auf ein Minimum reduziert. Der E-Commerce boomt und alltägliche Dinge wie Lebensmittel oder Hygieneprodukte werden online gekauft. Der Konsum beschränkt sich aber auf das Notwendigste, und das Leben findet nur noch in den eigenen vier Wänden statt. Die Kontakbeschränkungen lösen die vertraute Art der Kommunikation auf, bringen aber gleichzeitig neue Formen hervor, die auch nach Corona Einfluss auf Unternehmen nehmen werden. Damit kann die Krise nicht nur als Bedrohung begriffen werden, sondern auch als Chance für eine Weiterentwicklung und Transformation in der Unternehmenskommunikation.

Kommunikation in der Krise

Kommunikation baut Vertrauen auf. Deswegen ist es wichtig, mit Stakeholdern in Kontakt zu bleiben, denn ein Schweigen auf allen Kanälen zerstört das mühsam aufgebaute Vertrauen und schafft Unsicherheiten. Mitarbeiter eines Unternehmens müssen in Kurzarbeit gehen oder gar um ihren Arbeitsplatz fürchten, und damit um ihre Existenz. Unterlieferanten bangen um ihre Aufträge und fahren die Produktion auf ein Minimum herunter. Für alle Beteiligten ist der Umgang mit der Corona-Krise absolutes Neuland.

Mitarbeiter, und alle Geschäftspartner über die gesamte Wertschöpfung müssen aber aus erster Hand erfahren, wie ihr Unternehmen mit den Entwicklungen in der Krise umgeht. Die Frage ist, welche Inhalte in diesen Zeiten Vertrauen schaffen und den Stakeholdern ein Stück Sicherheit geben. Wo liegen also die Prioritäten in der Unternehmenskommunikation?

Die Stimmung in der Gesellschaft zu beobachten und zuzuhören ist momentan essentiell. Der Fokus der Kommunikation liegt nicht auf den Produkten eines Unternehmens, sondern wie mit der Krise umgegangen wird. Sei es nun Schutzmasken in der Arbeit, die Einrichtung von Homeoffice und damit das Implementieren neuer Software und Technik. Anbieter von Live-Stream- und Kollaborations-Tools haben momentan Hochkonjunktur.

Post-Corona als Chance für neue Kommunikation

Es gibt keine Voraussagen, wann die Corona-Pandemie endgültig überstanden sein wird, und sowohl Business als auch das gesellschaftliche Leben wieder zur Normalität zurückkehren. Die aktuelle Situation stellt die Menschen mit ihren Perspektiven für die Zukunft vor neue Herausforderungen. Dennoch bedeutet die aktuelle Krise eine Chance für mehr digitale Kommunikation. Es ist durchaus vorstellbar, dass sich die Art wie wir miteinander in Kontakt treten und uns austauchen für immer verändern wird. Unternehmen werden sowohl ihre Strategien als auch die Kommunikation, die sie sich vor Corona bewährt haben, überdenken und weiterentwickeln müssen. Auch wenn der Virus eingedämmt ist, wird es immer wieder Krisen oder Konfliktsituationen geben. Darum lohnt sich aus der Erfahrung zu lernen und sich entsprechend aufzustellen. Geschäftsmodelle werden sich transformieren und neue Innovationen werden in den Alltag Einzug halten und sich langfristig etablieren.

Gerne geben wir unsere Fragen an Sie weiter: Welche Veränderungen wird die aktuelle Situation für die Kommunikation im Unternehmensbereich und auch in der Gesellschaft mit sich bringen? Welche Entwicklungen gibt es, die auch nach der Krise lohnenswert und auch für zukünftige Krisen oder Konfliktsituationen einsetzbar sind. Wir freuen uns auf Ihre Antworten!

6 Kommentare

  1. Sadaf

    Ein richtiger Kommunikationsplan mit den Medien ist unerlässlich. Eine gute Kommunikationsstrategie zeigt, dass Sie sich um Ihre Mitarbeiter und Ihre Kunden kümmern, und sie kann die Medien zu einer Stütze machen und sie zu einem freudigen Händchenhalten machen. Es ist ratsam, einen Sprecher zu benennen, ihn im Umgang mit den Medien zu schulen und sicherzustellen, dass alle Mitarbeiter wissen, wer sie sind und wie man die Medien an sie heranführt. Die Schulung des Sprechers in einem korrekten Verhalten ist sehr wichtig, und er sollte in der Lage sein, im Umgang mit den Medien Vertrauen zu vermitteln.

    Krisenmanagement kann in drei Phasen unterteilt werden:
    * vor der Krise,
    * Krisenreaktion
    * nach der Krise.

    In der Vorkrisenphase geht es um Prävention und Vorbereitung. Die Krisenreaktionsphase ist die Phase, in der das Management tatsächlich auf eine Krise reagieren muss. In der Phase nach der Krise wird nach Wegen gesucht, wie man sich besser auf die nächste Krise vorbereiten kann, und es werden die während der Krisenphase eingegangenen Verpflichtungen einschließlich der Folgeinformationen erfüllt.

    Ein Ziel der internen Krisenkommunikation sollte die rechtzeitige, genaue und klare Bereitstellung von Informationen sein, um Ungenauigkeiten und Gerüchten vorzubeugen.

    Ein Krisenkommunikationsplan im Vorfeld einer Krise trägt dazu bei, Fehlinformationen zu reduzieren, einen effektiven Kommunikationsfluss zu gewährleisten und die Aktualität der Botschaften zu erhöhen. Daher kann eine gute PR-Firma bei der Einführung einer guten Medienkommunikationsstrategie helfen. Auf diese Weise können die Medien Sie unterstützen, während Sie sich von der Krise erholen und Ihre Organisation wieder aufbauen.

    Darüber hinaus ist es für jedes Unternehmen wichtig, ein Team für zentralisierte Kommunikation zu schaffen, um :
    – sich regelmäßig zu treffen, um die Situation genau zu beobachten, während sie sich weiter entwickelt.
    – die Hauptinformationsquelle über die Krise zu sein.
    – Regelmäßige Aktualisierungen für die Schlüsselwahlkreise zu geben.
    – so transparent wie möglich zu sein. Erklären Sie, was Sie wissen, was Sie nicht wissen, und geben Sie Ihre Informationsquellen an.

    In der Nach-Krisen-Phase kehrt die Organisation zur Tagesordnung zurück. Es gibt wichtige Folgekommunikation, die erforderlich ist.
    Hier sind einige Strategien und Erkenntnisse, die dem Unternehmen helfen sollen, sich vom Coronavirus zu erholen.

    – Überlegen Sie, wie Coronavirus Ihr Unternehmen beeinflusst
    – Fokus auf neue Vertriebskanäle
    – Arbeiten Sie an langfristigen Investitionen in Ihrem Unternehmen

    Es gibt immer wieder Herausforderungen und Krisen, die die Unternehmen betreffen. Wir können uns anpassen und die Chancen nutzen und gestärkt zurückkehren, selbst nach einer großen Krise wie Coronavirus.

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  2. Madeleine

    Die aktuelle Krise wird sich im Unternehmensbereich sicherlich hauptsächlich bezüglich Remote Work und anderer flexibler Arbeitsweisen auswirken (was sich bereits durch den Vorstoß von Bundesarbeitsminister Heil abzeichnet). Die jetzige Situation zeigt jedem Unternehmen, wie weit sie dabei bereits sind und wo eventuell noch Verbesserungspotenziale sind. Das kann sich auch in späteren Krisensituationen lohnen.
    Weiter gedacht kann das sogar dazu führen, dass auch das flexible Arbeiten im Büro selbst weiterentwickelt wird. Keine festen Arbeitsplätze, flexible Raumbuchungen je nach Bedarf, Co-Working Spaces und mit anderen Unternehmen geteilte Offices wären dann – mit entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen hinsichtlich sensibler Daten – denkbar. Neue Kontakte und Berührungspunkte mit neuen Themenfeldern geben neue Impulse für die tägliche Arbeit und wirken sich positiv auf den Output aus.

    Dadurch wird sich auch die Kommunikation im Unternehmensbereich ändern. Verstärkt werden dann Tools für Videokonferenzen und digitale Präsentationen sowei für die schriftliche Zusammenarbeit online genutzt werden – auch und vor allem im internationalen Arbeitsumfeld (speziell in der Beraterbranche wird jetzt deutlich, wo sich – u.U. nicht-klimafreundliche – Geschäftsreisen durch digitale Konferenzen ersetzen lassen).

    Für den reinen Arbeitserfolg könnte die persönliche, physische Zusammenarbeit und Kommunikation in weiten Teilen dann also bald obsolet sein. Für die Arbeitnehmer ist und bleibt sie aber zentral.

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  3. Daniel Becker

    Sicherlich wird die aktuelle Krise die Digitalisierung in einigen Segmenten, vor allem dem schulischen Bereich, beschleunigen und Konzepte, die aktuell umgesetzt werden, fest in das Arbeitsleben integrieren. Einige Ansätze, die Madeleine bereits erwähnt hat, sind mit Sicherheit sinnvoll.

    Während eines Praktikums hatte ich erste Berührungspunkte mit einer modernen Unternehmensführung, die sicherlich einerseits neue Impulse gibt, andererseits sollte aber auch bedacht werden, dass der Mensch ein Gewohnheitstier ist und ständiger Wandel und Veränderungen innerhalb einer Konstante, die ein Arbeitsplatz im besten Fall ist, auch das Gegenteil bewirken kann.

    Außerdem könnte in einer Welt, die sich zunehmend, beziehungsweise großteils vor Bildschirmen abspielt, einen weiteren Teil Menschlichkeit und direkte Kommunikation verlieren.

    Aber auch in anderen Bereichen wird die Pandemie ihre Spuren hinterlassen. Wie Frau Althaller in einem Interview mit der Baker Company bereits sagte, ist 2020 ein Jahr des Lernens. Da das Interview vor der Corona-Krise stattzufinden schien, war Frau Althaller vermutlich gar nicht klar wie richtig Sie damit liegen würde.

    In diesem Jahr lernen nicht nur Unternehmen, ihre Kommunikation anzupassen oder die Krise wirtschaftlich zu bewältigen, sondern auch die Gesellschaft lernt dazu. Aus diesen Verhaltensänderungen, die sich wohl erst in einigen Wochen oder Monaten ausreichend dokumentieren lassen, um daraus die richtigen Schlüsse für die Zukunft zu ziehen, wird auch die Kommunikationsbranche vieles lernen können, um auch die Moderation und Kommunikation in künftigen Krisen besser bewältigen zu können.

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  4. Sophia Aigner

    So dramatisch die Corona-Krise auch ist, ergeben sich natürlich auch neue Möglichkeiten und Wege, die ergriffen werden sollten. Wie die Kommentare vor mir schon aufgezeigt haben, schafft die Krise eine enorme Beschleunigung der Digitalisierung und führt zu Veränderungen in unserem Arbeitsalltag. Viele davon waren längst überfällig und zeigen deutlich, dass es auch anders gehen kann. Wie Daniel Becker das schön schreibt, der Mensch ist ein Gewohnheitstier! Aber abgesehen vom Wandel der Kommunikationsmedien und der Digitalisierung, wandelt sich auch der Kommunikationsinhalt. Hier muss feinfühlig auf die Leserinnen und Leser eingegangen werden, denn Produktbewerbung und Kaufanreize sind in einer Zeit, in der Kurzarbeit und schlechte Arbeitsmarktchancen vorherrschend sind, weniger interessant. Das haben aktuell auch viele Influencer zu spüren bekommen. Denn man darf nie vergessen, dass die Kommunikation, an der wir arbeiten, sich an reale Menschen mit realen Ängsten und Sorgen richtet. Das heißt natürlich auch nicht, dass die Kommunikation in dieser Zeit ausgesetzt werden sollte. Sie sollte sich an die Umstände anpassen und zeigen, dass das Unternehmen sich auf die Kundinnen und Kunden einlässt und dadurch eine neue Form der Verbundenheit schafft!

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  5. Petr Janousek

    Die wichtigste Veränderung, die meiner Ansicht nach aus der Coronakrise in der Kommunikation resultiert, ist eine deutlich höhere Flexibilität in der Nutzung digitaler Kommunikationsformen. Unternehmen und Arbeitnehmer die zuvor kaum digitale Kommunikationsformen genutzt haben, waren jetzt gezwungen es schnell zu lernen, was für viele eine große Herausforderung darstellte. In Zukunft werden sich diese Mühen jedoch sehr auszahlen. Unternehmen, die ihre Skills im Bereich digitaler Kommunikation im Zuge der Krise perfektioniert haben, werden digitale Kommunikationsformen künftig leicht in den Arbeitsalltag integrieren können. Arbeitnehmer werden verstärkt aus dem Homeoffice arbeiten können, die Arbeitswelt wird sich insgesamt weiter flexibilisieren und entgrenzen. Für Unternehmen stellt das zugleich eine Chance aber auch eine Herausforderung dar. Arbeitnehmer und auch Kunden werden verstärkt die Nutzung digitaler Kommunikationsformen einfordern und sich für Unternehmen entscheiden, die in der Lage sind diese problemlos anzubieten. Trotz dieser Entwicklung glaube ich nicht, dass digitale Kommunikationsformen die klassische persönliche Kommunikation vollkommen ersetzen werden, was allein schon mit der menschlichen Psyche erklärt werden kann. Die meisten Menschen haben das soziale Bedürfnis in regelmäßigen Kontakt mit anderen zu kommen und auch eine überwiegende Abgrenzung zwischen Arbeitsplatz und Zuhause ist vielen wichtig. Digitale Kommunikationsformen werden allerdings mit Sicherheit einen größeren Anteil in der Kommunikation einnehmen, auch im privaten Bereich.

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    • Jacqueline Althaller

      Richtig, die Flexibilität in der Nutzung digitaler Kommunikationsformen ist stark gestiegen. Die Krise hat viele Unternehmen gezwungen umzudenken. Die Auswahl an Tools ist immens gewachsen, und ermöglicht uns, regelmäßig Neues zu lernen und uns auszuprobieren.

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