Seit 2006 hat Twitter (heute X) als führende Social-Media-Plattform Unternehmen ermöglicht, die eigene Markenbekanntheit zu steigern und Kunden zu erreichen
In den vergangenen Monaten zeichnet sich jedoch ein Trend ab: Immer mehr Unternehmen verlassen Twitter. Warum?
- Veränderungen in der Führung und Strategie: Der Kauf von Twitter durch Elon Musk im Jahr 2022 führte zu umfassenden Änderungen. Sein Führungsstil brachte einige Entlassungen und verschiedene Änderungen bei der Unternehmens-Moderation, was zu Unsicherheit und Bedenken hinsichtlich der Plattform führte. Insbesondere die Zunahme von polarisierenden Inhalten und Fehlinformationen (Fake News) schreckt Unternehmen aktuell ab, auf Twitter (X) zu kommunizieren. Die Umbenennung in „X“ und die gezielte Neuausrichtung der App haben zusätzlich für Verwirrung gesorgt.
- Desinformation und Hassrede: Twitter hat wiederholt Schwierigkeiten, die Verbreitung von Fehlinformationen, Hassreden und extremistischen Inhalten zu kontrollieren. Als Kommunikationsagentur haben wir aktuell Bedenken, dass unsere Präsenz auf der Plattform als stillschweigende Unterstützung für diese Art von Inhalten wahrgenommen wird.
- Datenschutz- und Sicherheitsbedenken: Twitter hatte in der Vergangenheit Sicherheitsverletzungen und Datenschutzprobleme, die zu Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Nutzerdaten führen. Wir halten es für wenig vertretbar, eine Plattform zu unterstützen, die möglicherweise nicht ausreichend in die Datensicherheit investiert.
- Unternehmensethik und Werte: Viele Unternehmen setzen sich heutzutage aktiv für soziale Verantwortung, Inklusion und ethische Geschäftspraktiken ein. Da Twitter-Aktionen und Richtlinien im Widerspruch zu den Werten unserer Kommunikationsberatung stehen, haben wir uns auch diesem Grund entschieden, die Plattform zu verlassen.
- Abnehmende Reichweite und Engagement: Twitter (X) verliert derzeit an Reichweite, während andere Plattformen stärker wachsen. Die Algorithmen von Twitter machen es offenbar schwerer, organische Reichweite zu erzielen. Das Nutzerengagement nimmt alles in allem ab, was Unternehmen dazu veranlasst, auf effektivere Plattformen zu setzen.
- Krisenkommunikation und Reputationsrisiken: Twitter (X) hat sich in den vergangenen Monaten und Jahren zunehmend als Plattform für öffentliche Empörung etabliert – wo Unternehmen schnell Opfer von „Shitstorms“ werden können. Solche Kontroversen gefährden den Ruf, weshalb auch wir als Kommunikationsberatung X verlassen.
- Veränderungen im Nutzerverhalten: Das Nutzerverhalten hat sich gewandelt: Twitter (X), einst für offene Diskussionen bekannt, ist inzwischen zunehmend von Polarisierung und aggressivem Verhalten geprägt. Wir von Althaller Communication ziehen uns daher zurück und wechseln zu Plattformen, die ein positiveres Umfeld bieten.
Fazit:
Die Gründe für den Rückzug von Unternehmen von X sind vielfältig: Strategische Änderungen, sinkende Reichweite, Reputationsrisiken und stärkere Konkurrenz durch andere Plattformen machen sich deutlich bemerkbar. Wenn Sie unsere Ansicht teilen, ist es jetzt ein guter Zeitpunkt, sich nach Alternativen umzusehen, die ein – aus Unternehmensperspektive – sichereres und rentableres Umfeld bieten. Wir freuen uns über Ihre Einschätzung!
Ein sehr gut aufbereiteter Beitrag, vielen Dank dafür! Ich kann die Argumente und die Entscheidung von Unternehmen, X zu verlassen und auf alternative Kanäle zu setzen, absolut nachvollziehen und unterstützen. Besonders positiv finde ich, dass sich auch Althaller Communications zu diesem Schritt entschlossen hat und gleichzeitig aufzeigt, warum es für Unternehmen sinnvoll sein kann, diesen Schritt in Erwägung zu ziehen.
Gerade in Deutschland hatte X bzw. Twitter nie eine ebenso riesige Reichweite wie beispielsweise in den Vereinigten Staaten. Nach der Übernahme durch Elon Musk ist dies noch einmal gesunken, zudem tummeln sich immer mehr extreme User und Hass-Kommentare auf der Plattform – Musk selbst ist mittlerweile dazu zu zählen. Auch andere Social Media-Plattformen haben mit Desinformation und der Moderation mit problematischen Inhalten zu kämpfen, auf Twitter lässt man dies aber mittlerweile ganz bleiben.
Eine Alternative ist Threads, welches verknüpft mit Instagram zudem einen Großteil der dortigen Followerschaft mitnehmen kann. Allerdings: Auch Meta, der Mutterkonzern von Instagram, Facebook und Threads, hat mittlerweile angekündigt, die Moderation von Kommentaren zurückzufahren und von Nutzern durchführen zu lassen – ähnlich wie aktuell bei Twitter. Die Musk-Plattform sollte nicht mehr unterstützt werden, aber auch andere soziale Medien sollten Unternehmen kritisch im Blick behalten. Eine andere Alternative wäre BlueSky, eine Plattform, die Twitter ähnelt, aber keinen Milliardär als Besitzer hat. Allerdings ist die Reichweite dort aktuell noch sehr niedrig.