Im Oktober 2020 hat LinkedIn seine Story-Funktion eingeführt. Wie kommt das Feature bisher beim doch erstmal eher konservativen B2B-Publikum an und wie wird es genutzt? Das schauen wir uns jetzt mal genauer an.
Die Story-Funktion selbst kennen wir bereits vor allem von Plattformen wie Facebook und Instagram und wissen sie hier auch bestens einzusetzen. Klar ist, dass die User deutlich mehr Zeit in den Stories ihrer Netzwerke verbringen als damit, sich die eigentlichen Feed-Beiträge anzusehen. Für die private Nutzung funktioniert die Story also bestens.
In der B2B-Kommunikation wird das Feature aber noch wenig genutzt. Daher hat uns persönlich dieser Schritt der Business-Plattform erst einmal überrascht.
Trotzdem stellen wir fest, dass die Story-Funktion von unseren Netzwerken auch auf LinkedIn gerne genutzt wird – vor allem für das Recruiting ist die Story ein beliebtes Mittel, um in der Flut an täglichen Feed-Beiträgen auf sich aufmerksam zu machen und nicht dem LinkedIn-Algorithmus ausgesetzt zu sein. Beliebt sind auch Blicke hinter die Kulissen, also beispielsweise über Entstehungsprozesse von Produkten oder zu Arbeitsabläufen oder Firmenevents.
Bisher sehen wir aber auch, dass bei den Inhalten der Stories von den allermeisten noch kein Unterschied nach Plattform gemacht wird. Egal ob Instagram, Facebook oder LinkedIn – die Inhalte in den Stories sind die gleichen. Interessant, denn genau so war es auch, als sich B2B-Unternehmen vor 10 Jahren an die ersten Social-Media-Kanäle getraut haben: das Gießkannenprinzip siegte. Wir sagen: Leider!
Bleibt abzuwarten, ob es also bei den Stories heute eine ähnliche Entwicklung gibt, wie wir sie in den letzten Jahren bei den sozialen Netzwerken gesehen haben: Eine zunehmende Individualisierung des Contents je nach Plattform.
Wie sieht das bei Ihnen aus? Nutzen Sie LinkedIn-Stories oder die Story-Funktionen anderer Kanäle? Wenn ja, wie nutzen Sie sie und machen Sie Unterschiede zwischen den Plattformen?
Wir sind gespannt auf Ihre Meinungen!
Angefangen bei den größten internationalen Unternehmen bis zu jungen Start-ups und selbständigen Individualisten, Jeder kann heute seine einzigartige Story im Internet erzählen! Das weltgrößte Karriere-Netzwerk LinkedIn, bietet für den bereits so beliebten B2B-Sektor, eine Storytelling-Funktion an. Diese Funktion ermöglicht den Nutzern einen Blick hinter die Kulissen des Arbeitsalltags in Form von kurzen Videos oder Fotos. Der Kreativität sind hier keinerlei Grenzen gesetzt! Besonders interessant ist hierbei die Darstellung des ‚realen Lebens’ und nicht des perfekten ‚Corporate Images‘. Berichtet uns über eure Tasks, Teams und work-Life balance!? Wie sehen die Büroräume aus? Was wird heute zum Lunch angeboten? Und welche Workshops finden diese Woche für die Mitarbeiter statt? Seid Ihr bei den Transaktionen und der innovativen Produktentwicklung integriert? Dann zeigt uns bitte den gesamten Ablauf in Form eines Reels, Videoclips oder sonstiger Dokumentation des Prozesses. Im Zeitalter des „Online-Teilens“ wollen die Menschen dabei sein. Sie wollen mitmachen und mitfühlen. Dafür ist die interaktive Funktion bestens geeignet! Aber eines darf man nicht vergessen – nach 24 Stunden ist es bereits Zeit für eine neue Story!
Der Konservatismus zieht sich sicherlich durch alle Branchen, findet sich jedoch nicht in jedem Handeln und Wirken aller Unternehmen wieder. Gerade an dieser Stelle kommt die Chance auf, dass Unternehmen, die tendenziell skeptisch gegenüber Neuerungen sind, sich von den offeneren Playern inspirieren lassen. So werden diese Unternehmen aus der Ecke gelockt, wodurch es für die Follower deutlich interessanter wird. Der Wettbewerb innerhalb einer Branche wird gefördert. Insbesondere auf LinkedIn können Unternehmen dem Follower spontane Einblicke in die Unternehmenskultur geben – optimal für HR Themen. Die Relevanz von Themen, die in den Storys veröffentlicht wird, sollte stets bedacht werden. Denn eine Informationsflut im Bereich Social Media erfährt der User schon seit langem. Deshalb ist es auch durchaus sinnvoll, über mehrere Kanäle die gleichen Inhalte zu veröffentlichen, um den Interessengruppen klar zu zeigen, was gerade wichtig ist – und sie nicht mit unterschiedlichen Informationen aus diversen Plattformen zu überschütten. Nuancen, sind für jede Plattform gezielt zu wählen. Bei Facebook und Instagram mehr B2C Inhalte, bei LinkedIn mehr B2B Inhalte. Persönlich, nutze ich die Story Funktion um gezielt auf etwas aufmerksam zu machen, was später, oder zu selben Zeit, auch als fester Beitrag positioniert wird. Unternehmen die das selbe tun, auf jeglichen Kanälen, nutzen so geschickt die Chance mehr Aufmerksamkeit zu generieren.
Ein Teil einer neuen Social Media Strategie. Vielleicht ein wichtiger und kreativer Weg den Alltag, die Erfolgsgeschichten, die Menschen und die Kultur eines Unternehmens mit den Kunden und Nutzern zu teilen. Es gilt hierbei eine neue Art der Unternehmenspräsentation: Die “professionelle” aber persönliche Darstellung von Insights, neuen Projekten, Innovationen, Meilensteinen und neuen Inhalten. Meiner Meinung nach geht es hierbei um die Schaffung der Nähe zum Kunden, den schnellen und persönlichen Zugang zum Unternehmen, personalisierte Inhalte und eine neue Feedbackkultur, die nötig ist um die Kommunikation auf interaktiver Ebene zu führen, einen Dialog zu schaffen. Das steigert die Attraktivität und Sichtbarkeit, sowohl für das Unternehmen als auch für die Nutzer. Der Kreativität sind hier keine Grenzen gesetzt. Durch die LinkedIn Plattform erreicht man ein diverses Expertenpublikum sämtlicher Formate und Branchen, bei denen gesellschaftlich und beruflich interessante Themen im Vordergrund stehen und einen Mehrwert schaffen. Es ist eben ein anderes Format des “social networkings”.
Es wird wahrscheinlich ein wenig dauern bis alle Unternehmen das Prinzip verinnerlicht haben, dennoch finde ich diese “neue” Art der Kommunikation interessant und zukunftsweisend.
Sicherlich ist es ein spannender Weg Insights eines Unternehmens nun auch auf LinkedIn in den Storys sichtbar zu machen. Die Frage, die wir uns aber gestellt haben: ist es dann nicht einfacher auf Instagram ein Unternehmensprofil zu gestalten? Gerade im Recruiting-Bereich ist Instagram einer der beliebtesten Plattformen.
Was meinen Sie dazu?
Das wäre ein interessanter Ansatz, es kommt aber auch auf die Zielgruppe an. Wenn Sie eine junge Zielgruppe ansprechen wollen, dann ist Instagram mit Sicherheit eine sehr gute Wahl. Schließlich ist es eine der beliebtesten Social Media Plattformen mit mehr als 1 Milliarde Nutzern weltweit und Social Media Recruiting ist heutzutage nicht mehr wegzudenken. Man könnte auf diesem Wege ein breites Publikum ansprechen und somit den angestrebten Recruiting Prozess schneller, persönlicher und interaktiver gestalten. Die Unternehmenspräsentation kann noch kreativer gestaltet werden, man könnte neue Wege gehen, neue Strategien entwickeln um Kandidaten auf das Unternehmensprofil aufmerksam zu machen. Schließlich geht es auch um das Entertainment. Eine weitere Möglichkeit wäre, beide Kanäle (LinkedIn und Instagram) zu bespielen, so dass sich Stories und Beiträge ergänzen. Stories, die sich von der breiten Masse abheben und Kandidaten ansprechen, wie z.B mit Inhalten über Karrierethemen und Stellenausschreibungen, die sowohl auf Instagram als auch auf LinkedIn kommuniziert werden. LinkedIn hat in diesem Zusammenhang eine gewisse Professionalität und Seriosität zu bieten, daher finde ich den Kanal ebenfalls sehr attraktiv und dieser sollte nicht ganz außer Acht gelassen werden.
und wofür würden Sie sich entscheiden, wenn es vor allem ums Recruiting geht?
Ich denke, dass für das Recruiting heutzutage Instagram und LinkedIn unentbehrlich sind. Nichtdestotrotz sollte sich ein Unternehmen dessen bewusst sein, dass es unterschiedliche Bewerbertypen gibt. Nicht jeder nutzt automatisch Instagram oder LinkedIn, um nach Stellenangeboten zu suchen. Es gibt schließlich noch die allgemeinen und branchenspezifischen Jobportale wie auch die eigene Unternehmenseite, die nicht unterschätzt werden sollten. Es könnte passieren, dass dem Unternehmen gerade „der*die eine“ Bewerber*in „durch die Lappen geht“, nur weil es nicht auf dieser oder jener Plattform aktiv ist. Wenn der*die Bewerber*in die verschiedenen Plattformen kennt, schaut er*sie bestimmt dort vorbei, um sich über das Unternehmen zu informieren. Er*sie macht sich somit ein erstes Bild vom Unternehmen, das ausschlaggebend dafür sein könnte, ob er*sie sich tatsächlich dort bewerben wird oder nicht. Deshalb empfiehlt es sich als Unternehmen, mehr als nur eine Plattform zu nutzen.
Wenn es sich aber, aus irgendwelchen Gründen auch immer, trotzdem für die „Ein-Kanal-Route“ Instagram entscheiden sollte, muss das Unternehmen dort auch wirklich aktiv sein. Dies bedeutet, nicht nur regelmäßig Beiträge unterschiedlichen Formats zu posten, andere Beiträge zu liken und oder zu kommentieren, sondern, insbesondere in Bezug auf das Rekrutieren, auf spezifische Kommentare, Fragen und Privatnachrichten zu antworten. Andernfalls verliert es, in meinen Augen, an Glaubwürdigkeit und somit potentielle Arbeitnehmer*innen. Das gilt im Übrigen auch für diejenigen Unternehmen, die auf mehr als einer Plattform vetreten sind, denn wer gehört werden will, muss sich sehen lassen, und sollte seinen Internet-/Social-Media-Auftritt entsprechend pflegen.
Stories sind bestimmt auch fürs Recruiting ein interessantes Feature. Man sollte jedoch beachten, dass sie nur für diejenige sichtbar sind, die dem Unternehmen folgen. Möchte das Unternehmen nicht nur seine Community erreichen, empfiehlt es sich, die Stories auch als Beiträge zu posten.
Die Frage, ob sich LinkedIn Stories für den Bereich der B2B Kommunikation anbieten, würde ich persönlich klar mit einem ja beantworten.
Stories generiern für den Nutzer immer einen besonderen Mehrwert durch ihre Kurzlebigkeit und ihren dadurch enstehenden exklusiven Charakter. Auf Instagram und Facebook geht der Trend ganz klar weg von reinen Postings im Feed hin zu individuellem und kreativen Conten innerhalb der Stories. Durch das gewinnbringende und taktisch gezielte Einsetzten dieser können Nutzer und Interessenten abgeholt werden, die von sich aus nicht täglich auf das Busness Profil und dessen Neuigkeiten zugreifen würden. Stories bieten darüber hinaus die Möglichkeit, Themen besonders zu pushen und durch Verlinkungen und Swipe-Ups im besten Fall sogar einen Call to Action für das Unternehmen zu erzielen.
Unternehmen haben so die Möglichkeit, auch direkt auf aktuelle Themen, Trends und besondere Ereignisse schnell und kreativ zu ragieren und Inhalte vielfältiger zu gestalten, als dies durch ein reines Carousel Posting oder einen Beitrag der Fall wäre.
Besonders für den Bereich Recruting auf LinkedIn sehe ich hier ebenfalls ein großes Potenzial. Unternehmen können sich gerade durch dieses noch nicht so oft genutze Feature von der Konkurrenz abheben und vor allem junge Bewerber auf eine, ihnen vertraute Weise, ansprechen. Ein Bewerber der sich für den Bereich Social Media auch privat interessiert, schätzt es mit Sicherheit, dass das Unternehmen sich mit den aktuellen Trends in diesem Themenfeld auskennt. Es spricht meines Erachtens nach vieles dafür, sich mit diesem Feature im B2B Bereich intensiv zu beschäftigen und zu überlegen, wie man gewinnbringend damit arbeiten kann. Das angesprochene Gießkannenprinzip, welches sich in anderen Social Media Bereichen leider bereits wirklich zu oft etabliert hat, sollte dabei auf jeden Fall vermieden werden, um das Interesse der Adressatengruppe nicht langfristig zu verspielen.
Ich persönlich benutzte Stories gerne für das Teilen von Gedanken, Momenten oder interessanten Zitaten sowie News. Ich unterscheide hierbei aber zwischen den unterschiedlichen Plattformen und der Veröffentlichung von Inhalten. Mit LinkedIn Stories werde ich mich nach dem Lesen dieses Beitrags in jedem Fall auch auseinandersetzten, denn ich bin neugierig geworden, welche Möglichkeiten sich hier langfristig bieten.