Umwelt, Klimaschutz, Fridays for Future, Artensterben – das sind die Buzzwords unserer Zeit, die besonders aus der Gen Z nicht mehr wegzudenken sind.
Die Trends gehen hin zu ökologischem Bauen, Recycling, Upcycling, Kreislaufwirtschaft, nachhaltig hergestellten Produkten und Services usw.
Das Thema Nachhaltigkeit betrifft jeden von uns. Längst ist das Thema auch im Journalismus angekommen und wird immer häufiger zum Mittelpunkt von Redaktionssitzungen. Dabei stellt sich im Nachhaltigkeitsjournalismus mehr denn je die Frage: Was darf er, was darf er nicht? Denn im Umgang mit Leugnern des Klimawandels und mit Relativisten kann es selbst gestandenen JournalistInnen schwerfallen, objektiv zu bleiben – schließlich lässt sich der Klimawandel schlicht nicht mehr von der Hand weisen. Sich mit einer Sache gemein zu machen, selbst einer Guten, ist ja nicht der journalistische Auftrag.
Alles beim Alten
Erst einmal bleiben die Grundsätze des Nachhaltigkeitsjournalismus also die gleichen wie bei jeder anderen Sparte des Journalismus auch.
Auftrag des Journalisten ist es, objektiv und neutral über ein Thema zu informieren. In erster Linie wollen Rezipienten nämlich Orientierung erhalten. Eine gut recherchierte Faktenbasis ist zentral, um den Lesern zu helfen, sich ihre eigene Meinung zu bilden.
Entsprechend soll Nachhaltigkeitsjournalismus Standpunkte der Vertreter unterschiedlicher Lager und Meinungen vermitteln und im besten Fall zum Dialog anregen.
Alles Neu
Mehr denn je trägt Nachhaltigkeitsjournalismus gesellschaftliche Verantwortung. Neben all der Neutralität, der ordentlichen Recherche und der korrekten Faktenbasis braucht es aber auch Journalisten, die Haltung zeigen.
NachhaltigkeitsjournalistInnen, die dabei kritisch bleiben – auch gegenüber den vermeintlich Guten – sind in ihrer Berichterstattung glaubwürdig und bieten Identifikationsfläche. Die perfekte Basis für eine gute und stringente Argumentationskette. Wichtig wie immer: Transparenz. Wer sich als Journalist gleichzeitig als Umweltaktivist einsetzt, ist gut beraten, das transparent intern und extern darzustellen.
Soviel zu den Grundvoraussetzungen. Zum Nachhaltigkeitsjournalismus gehört aber noch viel mehr als das, um nachhaltig auf Gehör zu stoßen.
Was brauchen wir dafür?
Zunächst brauchen wir ein stärkeres Wording. Der Begriff „Klimawandel“ bezeichnet erst einmal eine Veränderung. Dass diese Veränderung uns allen zum Verhängnis wird, wenn wir sie nicht aufhalten, wird nicht klar. Außerdem ist der Begriff oftmals schon so negativ behaftet, dass viele ihn nicht mehr hören wollen. Wie wäre es also stattdessen mit der Klimakrise oder der Klimakatastrophe, um die Dringlichkeit der Entwicklung zu vermitteln? Aus der einfachen globalen Erwärmung kann entsprechend die globale Erhitzung werden. Und so weiter.
Noch sind die Auswirkungen der Klimakrise für uns Deutsche nicht direkt spürbar; zumindest nicht im alltäglichen Leben. Das bedeutet, dass die Berichterstattung über das Thema oft noch sehr abstrakt und in vielen Fällen sperrig ist. Das ändert sich aber gerade. Der Trend im Nachhaltigkeitsjournalismus geht weg vom bloßen Berichten und hin zum Bewegen. Kognitiv wie emotional muss klar gemacht werden, wie dringlich die Situation ist und wie wichtig es jetzt ist, zu handeln.
Es braucht also neue Formate, mehr Mut und ein anderes Narrativ. In Redaktionen muss das Thema positiv besetzt und mit der Frage verbunden sein, was das bringt, statt was das kostet. Ziel sollte sein, den Nachhaltigkeitsjournalismus sexy zu machen. Dazu gehört
- Die Vernetzung mit anderen Disziplinen,
- Die häufigere Verwendung von Bildreportagen und Videokolumnen, um Natur erlebbar zu machen. Denn Erlebtes will man viel eher schützen, als Nicht-Erlebtes,
- Mehr Konfliktfreude
- Sensorjournalismus – also die Ansprache aller Sinne mittels neuer Technologien und
- Die mit dem Leser gemeinsame Entwicklung von Lösungsansätzen im sogenannten konstruktiven Journalismus.
Fakten sind also genauso sorgfältig zu recherchieren wie sonst, aber ganz anders zu vermitteln.
Nachwuchs richtig fördern
Das ist es auch, was der Nachwuchs lernen muss. Die Generation an Journalistenschülern und -schülerinnen, die jetzt die Akademien stürmen, brennen für Aktivismus gegen Klimawandel wie keine Generation zuvor. Die Herausforderung: Sie dürfen nicht unkritisch alles feiern, was sich vermeintlich für das gleiche Ziel einsetzt.
Aktivismus ist in Ordnung, solange die Argumentation und die Faktenbasis immer sauber bleiben. In keinem Fall darf auf die Trickkiste der AfD zurückgegriffen werden, indem nur Ausschnitte der Wahrheit zum Zwecke der Verschleierung des Gesamtbildes gezeigt werden.
Was wollen Sie im Nachhaltigkeitsjournalismus sehen? Welche Formate begeistern Sie? Und sind Sie der Meinung, JournalistInnen sollen Haltung zeigen oder lieber rein informativ und neutral berichten?
Steigen Sie ein in den Dialog. Wir freuen uns auf Ihre Meinungen.
Ich finde es sehr schön, dass das Thema Nachhaltigkeitsjournalismus hier informativ beleuchtet und zur Diskussion gestellt wird, da das Thema „Klimawandel“ derzeit im öffentlichen Diskurs etwas in den Hintergrund gerückt ist.
Zusätzlich zu einem nötigen Begriffswechsel erfordert eine konnotative Aufwertung des Themas gezielte Aufklärung auf Faktenbasis. Da diese bereits vielfach besteht, denke ich auch, dass ein neuer Vermittlungsansatz sehr viel bewirken kann, vorausgesetzt dass die genannte Transparenz und auch Objektivität gewahrt wird.
Ein sehr schönes Beispiel für eine journalistische Umsetzung, die für mich gut funktioniert, ist in einem aktuellen Artikel von jetzt.de zu finden, in dem die Bundestagskandidatin und Klimaaktivistin Kathrin Henneberger interviewt wird.* Durch das Format des Interviews kann das Thema neutral und transparent behandelt werden und erlaubt somit eine eigene Meinungsbildung. Außerdem hakt die Interviewerin gezielt nach („Das beantwortet aber meine Frage nicht”), um den Leser*innen Antworten zu liefern. Inhaltlich ist das Interview sehr spannend, da auch dort diskutiert wird in wie weit das Thema angegangen werden sollte. Kathrin Henneberger sagt dazu: „Um die Klimakrise aufzuhalten, brauchen wir eine Demokratisierung der Gesellschaft. Wir brauchen die Partizipation, das Wissen und die Kompetenz aller Menschen“. Diese Aussage ist meiner Meinung nach auch sehr treffend und wichtig für die Kommunikationsbranche und deckt sich mit den Vorschlägen dieses Artikels.
*https://www.jetzt.de/politik/aktivismus-und-politik-kathrin-henneberger-kandidiert-fuer-die-gruenen
Liebe Kira,
danke für Deinen Beitrag!
Richtig, es braucht Wissen und Kompetenz aller Menschen – aber wie Du sagst: Aufklärung auf Faktenbasis besteht bereits vielfach. Nutzt möglichst öffentliche Verkehrsmittel, verzichtet auf Fleisch, kauft zum Großteil lokale Produkte, achtet auf Euren Plastikmüll etc. Deswegen sind jetzt – unserer Meinung nach – auch und vor allem Politik und Journalismus in seiner gesellschaftlichen Funktion gefragt, etwas zu bewegen.
Danke für Dein Interview-Beispiel, das ist tatsächlich sehr interessant!
Im Übrigen beschäftigen wir uns auch in unserem Podcast “Das Tor zur urbanen Zukunft” mit dem Thema. Gerne mal reinhören oder auf unserem Blog nachlesen 🙂
Ich bin auch der Meinung, dass Journalisten die Verantwortung haben zu informieren, dabei meine ich aber, dass wenn stichfeste Fakten präsentiert werden, jeder der an eben jene Fakten glaubt, sich auch mit diesen seine Meinung bilden kann.
Wie oben schon angeführt hat sich in den letzten Jahren das Problem der “alternativen Fakten” herauskristallisiert, dem wir alle so gut es geht entgegenwirken müssen. Menschen die sich auf solche Gedanken einlassen sind nicht mit Tatsachen zu überzeugen. Meist geht es in diesen Fällen um Emotionen, um persönliche Ängste. Die besondere Herausforderung ist auch diese Menschen zu erreichen, ihnen ihre Ängste zu nehmen und somit die Spaltungen in der Gesellschaft zu überwinden die sich durch Strömungen wie die AfD, aber auch Brexit, Trumpism, Bolsonaro, usw. als globales Phänomen offenbart haben. Es ist daher wichtig, dass Journalisten und Politiker zum einen besonders auf Fakten achten, aber auch versuchen jene die sich nicht mit Fakten überzeugen lassen wieder mit ins Boot holen.
Den in dem Blog genannten Vorschlag zur „Umbenennung“ des Klimawandels zur Klimakatastrophe finde ich sehr interessant und genau richtig. Ich kann mich persönlich noch daran erinnern, dass vor gut 10 Jahren in den Medien durchaus ab und zu von Klimakatastrophe die Rede war. Irgendwann ging man aber, meiner Meinung nach zu Unrecht, zu dem Begriff „Klimawandel“ über. Dies verharmlost die Umweltzerstörung und ihre Folgen und verschleiert ihre Dringlichkeit und akute Gefahr. Ich finde es gut, dass der Nachhaltigkeitsjournalismus auch unbequeme Wahrheiten ausspricht und er sollte die real existierenden Probleme, die der Klimawandel aufwirft, deutlich und mit aller Härte ansprechen. Ich denke, wir können uns es nicht weiter leisten, nahezu tatenlos zuzusehen. Wir müssen anpacken und eine gute, faktenorientierte Aufklärung seitens kompetenter Journalisten und Wissenschaftler ist hierfür notwendig. Gerade die junge Generation dürfte hierfür (vor allem via Social Media) empfänglich sein und eine bedeutende Zielgruppe darstellen, da in dieser das Thema bereits wesentlich an Bedeutung gewonnen hat (z.B. Fridays for Future).
Dass der Begriff “Klimawandel” vielleicht besser umgeändert werden sollte, um die Dringlichkeit der Thematik klarer herauszustellen, finde ich eine gute Idee. “Wandel” ist ja erstmal ein ganz wertneutraler Begriff. Einige Klimawandel-Leugner nutzen leider auch genau dieses Argument – das Klima verändere sich eben, was keine Bedrohung sei.
An Formaten sehe ich gerne Berichte darüber, welche Initiativen es an verschiedenen Orten in der Welt gibt, um den Klimawandel zu verlangsamen. Ich bin oft beeindruckt, wenn ich sehe, was Menschen sich einfallen lassen, um ihren Teil zur Rettung von Mensch und Natur beizutragen. Es gibt ja schon einige Unternehmen, die sich dem Umweltschutz verschrieben haben und z.B. mit eigens entwickelter Technologie Plastikmüll aus Gewässern fischen.
Ganz wichtig ist bei jeder Art der Berichterstattung, dass unter Wahrung von Neutralität Fakten präsentiert werden, ohne die eigene Meinung durchsickern zu lassen, auch wenn das manchmal schwer fällt oder sich unbewusst nicht ganz vermeiden lässt. Am Ende ist es eben doch ein Mensch, der den Artikel schreibt. Bei echten Herzensangelegenheiten kann der Bericht dazu also schonmal emotional gefärbt sein. In manchen Fällen wird jedoch denke ich auch einfach neutrale Berichterstattung mit Meinungsmache verwechselt, wenn es sich um eine für den Leser unangenehme Thematik oder unangenehme Wahrheit handelt, die dann schnell als die Meinung des Journalisten abgetan wird.
Ausnahmen von neutralem Journalismus gibt es ja auch und sollte es weiterhin geben. Das betrifft z.B. Kommentare oder Kolumnen von Journalisten. Ein Journalist, der sich in einem Bereich besonders auskennt oder ausgiebig recherchiert und Quellen geprüft hat, sollte denke ich zu seinem zusammengetragenen Wissen auch persönlich Stellung beziehen können bzw. dürfen. Außerdem kann vielleicht nicht jeder Leser das Gelesene richtig einordnen, zumal viele Artikel ein sehr hohes Maß an Informationsdichte beinhalten. Hier kann eine Einschätzung des Journalisten eine Hilfe sein und sogar vielleicht eher zum Denken oder zur Diskussion anregen, als dies bei einem neutral formulierten Bericht der Fall wäre.
Das ist ein sehr spannendes und hochaktuelles Thema! Meiner Meinung nach ist im Nachhaltigkeitsjournalismus sowohl eine neutrale und faktenbasierte Berichterstattung als auch das Einnehmen einer klaren Haltung erforderlich. Eine der Aufgaben von Journalismus ist ja auch die öffentliche Meinungsbildung. Wenn sich nun ein Journalist auf der Basis von Fakten für mehr Nachhaltigkeit und Klimaschutz einsetzt und die Bevölkerung auffordert sich stärker mit dem Thema auseinanderzusetzen und das eigene Verhalten zu reflektieren, finde ich das vollkommen legitim.
Grundsätzlich teile ich auch die Ansicht, dass es eines stärkeren Wordings bedarf, um die Dringlichkeit der Situation zu verdeutlichen. Ich fand es auch positiv, dass einige Städte in Deutschland den Klimanotstand ausgerufen haben, allein schon wegen der Signalwirkung. Wichtig ist bei dieser Diskussion jedoch sich vor Augen zu führen, dass es noch viele Menschen gibt, insbesondere in der älteren Generation, die das Thema sehr kritisch sehen. Damit meine ich nicht Klimaleugner und Vertreter von alternativen Fakten, sondern Menschen, die sich Sorgen machen um ihre wirtschaftliche Situation und die ein größeres Umweltbewusstsein mit persönlichen Einschränkungen verbinden, die sie nicht hinnehmen wollen. Eine wichtige Aufgabe des Nachhaltigkeitsjournalismus ist es daher auch diese Menschen zu überzeugen. Das gelingt meiner Ansicht nach nur, indem die positiven Seiten einer klimafreundlicheren Wirtschaft und Gesellschaft aufgezeigt werden. In der Politik wird oftmals die Verbindung aus Ökologie und Ökonomie als zentrales Ziel genannt. Dem einen oder anderen Politiker kann dabei durchaus lediglich eine populistische Taktik unterstellt werden. Den Ansatz finde ich aber vollkommen richtig. Ich bin der festen Überzeugung, dass eine Transformation hin zu einer erfolgreichen und klimafreundlicheren Wirtschaft gelingen wird und dass auch Arbeitsplätze die zunächst verloren gehen an anderer Stelle wieder gewonnen werden können. Auch im Privaten ist ein glückliches und klimabewussteres Leben möglich. Es ist nur notwendig diese positiven Perspektiven zu artikulieren. Am besten sollte dabei ein multimedialer Ansatz verfolgt werden, um möglichst viele Menschen zu erreichen.
Was das Wording angeht, kann ich mich meinen Vorredner:innen nur anschließen. Von Klimaktivist:innen z. B. von Fridays for Future wird ja schon länger von der “Klimakatastrophe” gesprochen. Das sollte meiner Meinung nach mehr Eingang in die Berichterstattung und den Sprachgebrauch auch von Journalist:innen finden.
Abgesehen davon finde ich aber, dass der Nachhaltigkeitsjournalismus noch zu sehr in einer Nische ist. Berichte zu Daten und Fakten gibt es genug, doch die liest man sich in der Regel erst durch, wenn man schon ein grundsätzliches Interesse an der Thematik hat. Um die Menschen zu erreichen benötigt es mehr Bilder, Dokumentationen, aber auch weniger erhobenen Zeigefinger. Bei der ersten Beschäftigung mit Nachhaltigkeit bekommt der oder die Einzelne schnell das Gefühl, persönlich verantwortlich zu sein. Ist ja auch klar, wenn die gängigen Artikel davon handeln, dass wir weniger konsumieren sollten, weniger fliegen, mehr selbst machen sollten usw.. Und da entsteht ganz natürlich eine Abwehrhaltung. Was im Nachhaltigkeitsjournalismus daher meiner Meinung nach noch zu wenig kommuniziert wird, ist vor allem die Verantwortung von Politik und Wirtschaft und, dass Nachhaltigkeit auch bedeutet, dass unendliches Wachstum nicht möglich ist. Hier geehört die Aufmerksamkeit hin und nicht zum “kleinen Mann” bzw. zur kleinen Frau, die gefälligst nicht einmal im Jahr in den Urlaub fliegen sollen.
Die Berichterstattung über Nachhaltigkeit wird immer größer. Magazine wie “brandeins” oder auch “Stern” produzieren sogar eigene Ausgaben dazu. Wir finden, dass nicht nur auf die Umweltprobleme und die Auswirkungen hingewiesen, sondern Lösungsansätze stärker in den Fokus gerückt werden müssen. Neben der Verantwortung die Unternehmen haben, sollte auch jeder Einzelne sich mit der Thematik beschäftigen. Oft ist auch mit kleinen Dingen schon viel getan
Sicherlich wäre heute der Begriff „Klimakatastrophe“ angemessener. Ich bin ein Verfechter davon, die richtigen Begriffe zu verwenden und die Dinge beim Namen zu nennen. Aber ich frage mich, ob das nicht den einen oder anderen eher davon abschrecken würde, etwas an seinem Verhalten zu ändern, wenn man – in dem Fall – von „Katastrophe“ spricht, weil der Begriff eher negativ behaftet ist, fast etwas von Weltuntergangstimmung hat. Ist es nicht wichtiger, den Menschen klar zu machen, dass wir etwas an unserem Verhalten zwar ändern müssen aber auch können? Also trotz allem eher das Positive in den Fokus rücken? Ich habe das Gefühl, dass mehr und mehr ein Umdenken in der Gesellschaft stattfindet in Bezug auf „Dringlichkeitsthemen“. Ich glaube, dass liegt vor allem daran, dass über diese Themen in den verschiedenen Medienformaten immer mehr berichtet wird, man dadurch nicht mehr einfach wegschaut, und weil renommierte (Wissenschafts)Journalisten es schaffen, die Themen den Menschen immer anschaulicher zu erklären.
Ob es sich dabei um ihre persönliche Meinung handelt oder aber die des Mediums, für das sie arbeiten, spielt, meines Erachtens nach, in dem Fall, eine untergeordnete Rolle. Ich selbst habe auf jeden Fall nichts dagegen. Im Gegenteil, ich bin überzeugt davon, dass es durch die persönliche Meinung von Journalisten schon zu der einen oder anderen Medienkooperation (jüngstes Beispiel: Mai Thi Nguyen-Kim und Terra X) gekommen ist. Hauptsache die Fakten stimmen und die Botschaft kommt bei der Bevölkerung an.
Das Thema Nachhaltigkeitsjournalismus spiegelt zu Hundertprozent die Intention des Wortes an sich wieder: zum einen wollen wir, dass die übermittelten Nachrichten uns so lange wie möglich im Hinterkopf bleiben. Zum anderen soll es ebenfalls das Thema Nachhaltigkeit mehr in den Vordergrund rücken. Ich habe die Befürchtung, dass bei dem Wort “Klimakrise” vor allem die ältere Bevölkerung gerne einmal weghört. Daher ist es umso wichtiger eine Form der Kommunikation zu finden, die diese Altersgruppe miteinschließt und auch Ihnen vermittelt wie wichtig das Thema für uns alle ist. Des Weiteren denke ich, dass es auch generell noch viele Leute gibt, die beim Thema Nachhaltigkeit an so genannte “Ökos” denken. Auch hier ist es die Aufgabe der Kommunikationsbranche diesem Stereotype entgegenzusetzen und zu zeigen, wie normal Nachhaltigkeit ist.
Guter und wichtiger Artikel zum Thema Nachhaltigkeitsjournalismus!
Der Ansatz, das Wording zu ändern, finde ich extrem sinnvoll, da es die Drastik noch einmal unterstreicht. Allerdings bin ich aber auch der Meinung, dass dem modernen Journalismus eine gewisse Subjektivität keinesfalls schadet. Durch eine persönliche Positionierung der Journalistin bzw. des Journalisten wird eine private Ebene eröffnet, die komplexe Themen wie die Klimakrise greifbarer und persönlicher vermittelt. Gerne darf hier auch bis zu einem gewissen Maß dem Gonzo-Journalismus gefolgt werden, solange die Zahlen und Fakten stimmen, denn so manche trockene Fakten werden durch einen lockeren, vielleicht polemischen oder sarkastischen Stil zugänglicher und ihre Dringlichkeit deutlicher. Dass das funktioniert, bewiesen meiner Meinung nach die Reportagen Hunter S. Thompsons, der den Gonzo-Journalismus begründete. Im deutschsprachigen Raum möchte ich hier aber auch ganz klar Manuel Möglich hervorheben, der einen gewissen Stil von Reportage entwickelt hat, bei dem die Journalist:innen frei ihre eigene Meinung zur Sprache bringen können und das gezeigte kommentieren, während sie objektive Fakten darlegen.
Ein interessanter Ansatz! Hierbei sollte man nur wiederum aufpassen, dass das Thema nicht ins Lächerliche abrutscht – das wäre genau das Gegenteil von dem, was wir erreichen wollen.
Klimajournalismus trägt durch Aufklärung zu einem klaren ökologischen Ziel bei, dem Erhalten der Lebensgrundlagen für alle Lebewesen. Aber leider ist das eine Aufgabe, der die Medien sehr passiv begegnen. Wir haben alle schon die immer wieder kehrenden Argumente gehört: Die einzige Aufgabe des Journalismus ist es, zu informieren und alles andere sei ein Missbrauch ihrer Stellung.
Dem muss ich widersprechen. Haltung zeigen und Informieren steht nicht im Gegensatz zueinander. Im Gegenteil, eine Haltung mit knallharten Fakten zu stärken ist für mich die Kunst des Journalismus.
Ich finde, dieser Artikel bietet sehr viele richtige und auch wichtige und wichtige Denkanstöße, an dem sich der ein oder andere ein Beispiel nehmen könnte.
Haltung zeigen und Informieren ist ja kein Widerspruch, denn schon die Auswahl der Informationen kann die eigene Haltung transportieren
Ein sehr wichtiges Thema! Ich bemerke in der momentanen Diskussion, wie Aktivist*innen als Klimakleber bezeichnet und dadurch ganz bewusst negativ konnotiert werden. Das finde ich sehr schade, denn ihr Einsatz ist wichtig. Ein zumindest neutraler oder gar positiver Journalismus würde hier weiterhelfen. Grundsätzlich bin ich sehr dafür, dass Journalisten Haltung zeigen, denn es gibt vielfältige Meinungen und Menschen können sich so ein umfangreicheres Bild machen.
Ihr Blogeintrag gibt wichtige Einblicke in die Entwicklung des Nachhaltigkeitsjournalismus und die Rolle, die er in unserer Gesellschaft spielen sollte.
Ihre Betonung der Wichtigkeit von klarem Wording ist äußerst relevant. Der Übergang von “Klimawandel” zu “Klimakrise” und “Klimakatastrophe” vermittelt die dringende Notwendigkeit, sofort zu handeln. Auch die Idee, den Nachhaltigkeitsjournalismus durch neue Formate und Ansätze attraktiver zu gestalten, ist äußerst interessant. Die Integration von Bildreportagen und Videokolumnen, um die Natur erlebbar zu machen, und die verstärkte Verwendung von Sensorjournalismus sind innovative Wege, die Leser emotional zu involvieren und Veränderungen zu bewirken.
Insgesamt ist Ihr Beitrag ein wertvoller Beitrag zur Diskussion über den Nachhaltigkeitsjournalismus und wie er sich weiterentwickeln sollte. Ich stimme der Idee zu, dass der Nachhaltigkeitsjournalismus nicht nur informieren, sondern auch inspirieren und Handlungen anregen sollte.
Ja, Wörter können Wirklichkeit schaffen und darin liegt unsere Verantwortung
Es ist ein sehr wichtiges Thema, das diskutiert werden muss. Der Klimawandel ist in Deutschland noch nicht sehr sichtbar. Vielleicht ist es deshalb umso wichtiger, darüber zu sprechen. Letztlich wird er jedes Land der Welt auf die eine oder andere Weise betreffen.
Das Wort “Wandel” bedeutet nicht unbedingt etwas Schlechtes oder Grausames. Die Idee, von einer Klimakrise oder einer Klimakatastrophe zu sprechen, hat mir sehr gut gefallen. Um die Bedeutung der negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung zu unterstreichen, sollte der Begriff Klimakrise oder Klimakatastrophe verwendet werden. Nachhaltigkeitsjournalismus kann ein Weg sein, um die Öffentlichkeit über die negativen Auswirkungen der globalen Erwärmung zu informieren. Wir sollten darauf achten, dass sich der Nachhaltigkeitsjournalismus nicht nur auf Umweltthemen, sondern auch auf soziale und wirtschaftliche Fragen konzentriert. Denn alle Aspekte des Nachhaltigkeitsjournalismus sind irgendwie miteinander verwoben. Jede wirtschaftliche oder soziale Entscheidung kann langfristige Auswirkungen auf die Umwelt haben, was wiederum die Zukunft der nächsten Generation beeinflussen kann.
Und schließlich bin ich der Meinung, dass Journalisten Stellung beziehen sollten, weil es im Journalismus auch um Altruismus geht. Solange sie auf der Grundlage neutraler und sachlicher Informationen Stellung beziehen, können sie das Bewusstsein schärfen und die Welt überzeugen, das Richtige zu tun.
Guter Punkt! Nachhaltigkeit nur auf einen Teilaspekt unseres Lebens zu beschränken, greift zu kurz!